Sozialwirtschaft droht mit Maßnahmen bis hin zu Streik

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Autor: Scho

Nachdem die zweite Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die 130.000 Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich vergangenen Mittwoch ergebnislos blieb, haben die Arbeitnehmervertreter nun am „Kampfmaßnahmen“ beschlossen. Sollte es bei der nächsten Verhandlungsrunde am 27. November keinen Verhandlungsabschluss geben, drohen weitere Maßnahmen „inklusive Streik“, wurde am in einer Betriebsrätekonferenz fixiert.

Bei der österreichweiten Betriebsrätekonferenz der Gewerkschaften GPA und vida in der VHS Floridsdorf fiel mittels Resolution der Beschluss zur Einberufung von Betriebsversammlungen „zur Information der KollegInnen“. Auch wurden vorsorgliche Streikbeschlüsse gefasst. „Weitere Maßnahmen inklusive Streik“ wurden fixiert, sollte es bei der nächsten Verhandlungsrunde am 27. November keinen Abschluss geben.

In der Resolution heißt es, die Betriebsrätinnen und Betriebsräte der Mitgliedsbetriebe der Sozialwirtschaft Österreich erwarten sich von den laufenden Kollektivvertragsverhandlungen „faire Lohn- und Gehaltserhöhungen und Verbesserungen der Arbeitsbedingungen“. In der letzten Verhandlungsrunde sei das Angebot seitens der Arbeitgeber nicht aufgebessert worden.

„Solidarischen Unterstützung über Branchengrenzen hinaus“

Auch wird „Wertschätzung“ der Arbeit durch einen „gerechten und nachhaltigen Lohn- und Gehaltsabschluss“ eingefordert. Man werde sich dafür „mit allen zu Gebote stehenden Maßnahmen einzusetzen wissen“. Auch gaben sich die Arbeitnehmer sicher, branchenübergreifend Unterstützung zu erhalten: „Bei der Durchsetzung unserer Anliegen sind wir uns der breiten solidarischen Unterstützung der Gewerkschaftsbewegung über Branchengrenzen hinaus gewiss.“

Die Gewerkschaften GPA und vida waren in der letzten Verhandlungsrunde bei ihrer Forderung nach einem Plus von 15 Prozent geblieben – mindestens aber 400 Euro. Die Arbeitgeber blieben jedoch bei ihrem Angebot in Höhe von 8,8 Prozent.
GPA-Chefverhandlerin Eva Scherz erklärte am Montag in einem schriftlichen Statement gegenüber der APA, die Beschäftigten hätten „harte Jahre“ hinter sich. „Jetzt braucht es deutlich mehr Geld, auch damit sich der hohe Gehaltsunterschied zu anderen Branchen verkleinert.“

Man wolle nächste Woche einen Abschluss erreichen. „Sollte das nicht gelingen, dann sind wir gewappnet.“ Jetzt seien die Arbeitgeber aufgefordert, „sich bei der nächsten Verhandlungsrunde zu bewegen“.

(APA/red.)

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