Telemedizin mit Pflege-Unterstützung hilft Gefäßkranken

Lesedauer beträgt 3 Minuten
Autor: Scho

Telemedizin inklusive Beratung durch Krankenpflegepersonal hilft Patienten mit Atherosklerose der Beinarterien, der sogenannten peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK). Das ist das Ergebnis einer Studie von Grazer und Salzburger Wissenschaftern mit einem Telegesundheitsdienst („Keep Pace!“).

Der Hintergrund: Rund zehn Prozent der Über-40-Jährigen leiden an einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, umgangssprachlich oft „Schaufensterkrankheit“ genannt, weil die Betroffenen zunehmend nur noch kurze Gehstrecken schmerzfrei zurücklegen können. „Leitlinien empfehlen Gehtraining zur Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK). Betreutes Training ist alleiniger Beratung zur Verbesserung der Gehstrecke überlegen. Ein Telegesundheitsdienst mit Krankenpflegeunterstützung kann diese Lücke schließen“, schrieben Andreas Prenner (Abteilung für Angiologie der MedUni Graz) und seine Co-Autoren in „Vasa“, dem „European Journal of Vascular Medicine“.

Die Wissenschafter testeten das „Keep Pace!“-System, in Deutsch quasi sprichwörtlich mit „Schritt halten“ zu übersetzen. Das System umfasst ein Gehtraining für den Alltag. Schrittzahl, Gehstrecken und selbst gesteuerter Sechs-Minuten-Gehtest werden automatisch registriert und sind auch für die Patienten einsehbar, um die Motivation zu stärken. Acht Wochen lang gab es in der Studie zusätzlich Telefonkontakte mit Krankenpflegepersonal. Weitere vier Wochen führten die Probanden dann das Training selbstständig durch.

„19 Patienten schlossen die Studie ab. Die Analyse ergab insgesamt eine hohe Zufriedenheit mit dem Telemedizin-Dienst (95,4 Prozent), einschließlich Systemqualität (95,1 Prozent), Informationsqualität (94,4 Prozent), Servicequalität (95,6 Prozent), Nutzungsabsicht (92,8 Prozent), allgemeine Zufriedenheit mit dem Programm (98,4 Prozent) und gesundheitlicher Nutzen (95,8 Prozent). 78,9 Prozent gaben an, dass der Telemedizin-Dienst ohne Telefonkontakte mit Pflegepersonal weniger wirksam wäre“, schrieben die Wissenschafter.

Ganz wichtig für die Patienten waren die direkten Wirkungen des Trainings: So erhöhte sich die schmerzfrei zurücklegbare Gehstrecke statistisch signifikant von durchschnittlich 76,3 Meter auf 188,4 Meter. Die binnen sechs Minuten geschaffte Gehstrecke stieg von durchschnittlich 308,8 auf 425,9 Meter an. Auch die Schmerzen gingen zurück, die soziale Teilhabe wurde ebenfalls deutlich gestärkt, weil die Mobilität stieg.

Das Fazit der Autoren spricht für einen breiteren Einsatz, wie die Wissenschafter feststellen: Zusammenfassend waren die Patienten mit dem Telemedizindienst sehr zufrieden. Das körperliche Wohlbefinden der pAVK-Patienten verbesserte sich im Vergleich zu vor dem Programm signifikant.“

Die Fachpublikation finden Sie hier.

(APA/red.)

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