Unfallstatistik: Riskantes rollen

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Autor: Scho

Die elektrischen Scooter tauchen als Unfallsvehikel immer wieder in den Medien auf. Doch auch die kleinen Kinderscooter können gefährlich sein. Das gilt laut einer neuen Studie von Unfallchirurgen der MedUni Wien (AKH) offenbar besonders für Buben. Sie stellen rund 80 Prozent der Verletzten nach Unfällen mit diesen „Rollern“.

Die Wiener Unfallchirurgin Andrea Schuller und ihr Team (Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie) und ihre Co-Autoren haben sich die von ihrer Abteilung zwischen Jänner 2015 und Dezember 2022 behandelten Patienten nach Stürzen mit den kleinen, zusammenklappbaren Gefährten angesehen. „Die gesamte Studienpopulation umfasste 983 Kinder und Jugendliche (mittleres Alter: 7,9 Jahre)“, schrieben die beteiligten Unfallchirurgen jetzt in ihrer in „Children“ erschienen Arbeit. Es ging um die Analyse der Patientendaten nach Scooter-Unfällen bei Betroffenen bis zum Alter von 18 Jahren.

Bei den Verletzten, die an die Unfallklinik nach Scooter-Stürzen hatten Buben und Burschen ein glattes Übergewicht: 81,4 Prozent oder 800 der 983 Betroffenen waren männlichen Geschlechts. Für sie hatte die Fahrt mit den kleinrädrigen Vehikeln, die auch nicht – wie die alten Roller – über luftgefüllte Reifen verfügen, mit mehr oder minder schweren Blessuren geendet.

An der Häufigkeit, mit der Patienten nach Scooter-Unfällen ins AKH kamen, änderte sich kaum etwas. Die Wissenschafter: „Die Frequenz der Scooter-Verletzungen (nicht elektrische Scooter; Anm.) war über die Beobachtungszeit hinweg relativ gleich.

Platzwunden, Prellungen oder Verstauchungen

53,6 Prozent der Verletzungen waren demnach leicht. Es handelte sich um Platzwunden, Prellungen oder Verstauchungen von Gelenken (527 der Patienten). Doch danach kamen schon Kopfverletzungen mit 238 Fällen (24,5 Prozent). Bein- oder Armfrakturen machten 16,9 Prozent der Blessuren (166 Fälle) aus. Verletzungen am Rumpf wurden in 52 Fällen (5,3 Prozent) diagnostiziert.

Das war aber nicht alles. Auf der anderen Seite hatten einige wenige Patienten schwere Verletzungen inklusive Schädelbrüche (sieben Fälle), Blutungen innerhalb des Schädels (vier Patienten) oder Blutungen im Bauchraum (ebenfalls vier Fälle). „Obwohl die meisten Verletzungen leicht waren, gab es auch schwere Verletzungen, was nicht unterbewertet werde sollte“, schrieben die Forschenden.

Der Ratschlag der Experten, auch wenn es auf dem Scooter nur schnell in die Schule, zu Freunden oder auch nur zum nächsten Geschäft gehen sollte: Schutzausrüstung sollte immer dabei sein. Zu Helmen und Protektoren ist jedenfalls zu raten.

Die Fachpublikation finden Sie hier.

(APA/red.)

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