Nachdem der „Kurier“ zuletzt von Teileinstellungen der Ermittlungen rund um die Wiener Ärztekammer und die in Verruf geratene Beschaffungsplattform Equip4Ordi (E4O) berichtet hatte, gibt es nun eine Wendung. Wie der „Dossier“-Journalist Ashwien Sankholkar am Freitag via X mitteilte, soll die Oberstaatsanwaltschaft Wien schon Mitte April per Weisung die Weiterführung von zumindest zwei Verfahren angeordnet haben.
Im dem einen – von dem Journalisten mit Screenshots unterfütterten – Fall namens „Joint Venture Equip4Ordi“ geht es um einen „Großauftrag des Wiener Gesundheitsverbunds“, der Equip4Ordi 2,5 Mio. Mio. bringen sollte. Dabei sollen 580.000 Euro an eine fragwürdige Firma geflossen sein.
In der zweiten Causa „Care01“ stehen 240.000 Euro im Mittelpunkt, die „als Gegenleistung für bis zu 400 Probelizenzen“ geflossen sein sollen. Ärzte erhielten Lizenzen gratis. „Ein wirtschaftlicher Nutzen dieses Geschäfts für die Equip4Ordi (…) ist daher nicht ersichtlich“, so die OStA. Der dahinter liegende Vorwurf: Die Lizenzen könnten an Ärzte verteilt worden sein, um für die ÖVP-nahe Vereinigung österreichischer Ärzte von Präsident Johannes Steinhart zu werben. Steinhart hat das als „unwahr“ und „reine Erfindung“ abgestritten.
(APA/red.)