Wie mit KI Prozesse optimiert werden können

Lesedauer beträgt 2 Minuten
Autor: Scho

„KI ist in den letzten Jahren im Gesundheitswesen stark in den Fokus geraten. Schon heute hilft die Technologie als Assistenzsystem für Ärzte bei der Interpretation von Diagnosedaten. Doch ich bin sicher, dass die KI in Zukunft in weiteren Bereichen im Krankenhaus enorm an Einfluss gewinnt“, erklärt Thomas Bredehorn, stellvertretender Abteilungsleiter Health Care Logistics am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) in Dortmund. „Dazu gehören die genauere Vorhersagbarkeit von Materialverbräuchen sowie die bessere Verfügbarkeit des Materials – also optimalere Prozesse zu aller Zufriedenheit.“ Wie KI zur Verbesserung logistischer Prozesse in den Kliniken beitragen kann, erläutert Bredehorn im Vortrag zur „Intelligenz in der Transportdisposition“ auf der med.Logistica.

Gemeinsam mit den Projektbeteiligten aus Industrie und Krankenhaus gibt Wissenschaftler Bredehorn auf der med.Logistica Einblick in das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsvorhaben „Künstliche Intelligenz zur Prognose und Steuerung in der Krankenhaus-Transportdisposition – KIK_Dispo“, das seit 1. März 2020 und noch bis 31. August 2022 läuft. „Wir sind zu Beginn der Corona-Pandemie gestartet, und durch Corona ist die Bedeutung unseres Projekts noch gewachsen – denn das Thema Personalverfügbarkeit im Gesundheitswesen wird immer wichtiger, ebenso wie die veränderten und erhöhten Ansprüche an die Organisation aller im Klinikbereich nötigen Transportbewegungen.“ In Leipzig werde der konzeptionelle Ansatz vorgestellt, so Bredehorn. Zudem werde auf Methoden der KI und deren Anwendungsmöglichkeiten im Krankenhaus eingegangen.

Schwachstellen beleuchten, Lösungen anbieten

„Wir beleuchten Schwachstellen und Herausforderungen bei der aktuellen Disposition von Transporten im Krankenhaus und erarbeiten KI-basierte Lösungen“, sagt Bredehorn. Dazu werden unter anderem Verfahren der Predictive Analytics angewandt, die Daten aus der Vergangenheit für die Vorhersage künftiger Ereignisse nutzt. Für die Berechnungen wurden laut Bredehorn zum Beispiel die Daten des Krankenhaus-Transportaufkommens der vergangenen Jahre verwendet, von geplanten Patiententransporten und Notfällen bis zum Regeltransport von Speisen, zur Zustellung von Laborproben oder Medikamenten. Tages- und saisonale Schwankungen seien analysiert worden, ebenso sollen externe Daten mitberücksichtigt werden, beispielsweise Wettervorhersagen. „Mit der Kombination aus KI-Technologien und Predictive Analytics möchten wir zu Aussagen kommen, wann mit welcher Zahl von Transporten gerechnet werden muss. Zudem soll sich die Transportabfolgeplanung durch KI-Einsatz verbessern, um Ressourcen besser einzusetzen, pünktlicher und schneller zu werden. Das schafft mehr Zufriedenheit auf den Stationen, bei Patienten, Ärzten und Transportpersonal.“

Der Vortrag „Intelligenz in der Transportdisposition: Eine Chance zum verbesserten Ressourceneinsatz?“ ist Teil des Programmblocks „Künstliche Intelligenz“ am 12. Mai 2022 (9.00 bis 10.30 Uhr), der sich außerdem dem Thema „Künstliche Intelligenz für Beschaffung und Sortimentsoptimierung im Krankenhaus“ widmet.

Welche Veränderungen die KI in die Krankenhäuser bringt, wird außerdem im Bereich „Patientenlogistik“ am 11. Mai thematisiert (11.30 bis 13.00 Uhr), wo Kennzahlen aus einem Pilotprojekt zur KI-basierten Planung von Intra-Hospital-Transporten vorgestellt werden.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Harntest auf Sterberisiko bei Covid-19 und anderen Erkrankungen

Harntest auf Sterberisiko bei Covid-19 und anderen Erkrankungen

Untersucht wurden COV50-Werte. Bei jeder Steigerung um eine Einheit, war das Sterberisiko von Patienten auf Intensivstationen um 20 Prozent erhöht. Bei Erkrankten ohne Bedarf einer intensivmedizinischen Versorgung stieg das entsprechende Mortalitätsrisiko sogar um 61 Prozent.

Neue Enzym-Therapie ermöglichte immunologisch hoch sensibilisiertem Patienten Nierentransplantation

Neue Enzym-Therapie ermöglichte immunologisch hoch sensibilisiertem Patienten Nierentransplantation

Durch eine neue Enzym-Therapie wurden einem immunologisch hoch sensibilisierten Patienten eine Niere erfolgreich transplantiert.

DMEA 2022: Daten ins Zentrum der Digitalisierung stellen

DMEA 2022: Daten ins Zentrum der Digitalisierung stellen

Für Zuckerbrot und Peitsche sorgt im deutschen Gesundheitswesen das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG). Mit seinem Fördervolumen von 4,3 Mrd. Euro motiviert es die Krankenhäuser zum Erstellen von Digitalstrategien und zur Investition in neue Lösungen.