Lieber HBM Dr. Mückstein,

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Autor: Josef Ruhaltinger

Ich muss zum Editorial greifen, weil ich Sie nicht anders erreiche. Ich versuche seit Sommer, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen. Das einzige Ergebnis war ein dürres Angebot Ihres Presseteams, ein Interview per Mail abzuwickeln. Seither schweigt Ihr Büro vollkommen. Wenn ich oder andere ÖKZ-Autoren Bitten um Interviewtermine oder Anfragen inhaltlicher Natur an Ihr Kommunikationsteam richten, erhalten wir keine Antworten. Es gibt auch keine Absagen. Es gibt gar nichts. Nada.

Es gehört zum Berufsalltag von Journalisten, dass Interviewanfragen abgelehnt werden. Und es ist Gepflogenheit, dass Reichweitengrößen wie der ORF bevorzugt werden. Aber dass Ihr Presseteam überhaupt nicht mehr auf Anfragen unseres Magazins reagiert und – wie Rücksprachen bei KollegInnen zeigen – auch andere kleine Fachmedien in Ihrem Büro nur mehr ins Leere laufen, halte ich für schlechte Büroorganisation und für eine extreme Benachteiligung. Aus der Vergangenheit darf ich auf etliche Gelegenheiten des sympathischen und intensiven Meinungsaustausches mit Ihnen zurückblicken. Natürlich hat sich Ihr Zeitbudget durch explodierende Medienanfragen verringert. Verstehen wir alles. Aber mit gebührenden Vorlaufzeiten ließen und lassen sich bei anderen Ministerbüros und bei vielreisenden Konzernlenkern Termine finden oder zumindest Antworten mobilisieren. Nur bei Ihrem Team soll dies nicht möglich sein?

Wie unkompliziert Anfragen behandelt und Termine abgehalten werden können, beweist Philipp von Lattorff, Chef von Boehringer Ingelheim in Österreich. Ich gestehe: Ich erwartete einen eher steifen Manager, mit dem ich um jedes Wort ringen müsste. Es kam anders. Der deutsche Staatsbürger mit eindeutig österreichischem Tonfall – er ist in Wien aufgewachsen – taute nach kurzem Abtasten im Gespräch regelrecht auf. Die Bilder von Kurt Keinrath lassen erahnen, dass von Lattorff über feinen Witz verfügt.

Und ich darf Sie auf unser Sonderheft BILDUNG + KARRIERE EXTRA hinweisen. An den FHs und Universitäten hat sich neben dem Medizinstudium ein dichtes Bildungsangebot für alle Bereiche der Gesundheitswirtschaft entwickelt. Wir hoffen, einen kleinen Überblick liefern zu können.

Bleiben Sie uns gewogen

Josef Ruhaltinger

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