NÖ LGA initiiert erstmals Opferschutz-Konferenz mit über 15 Institutionen

Lesedauer beträgt 3 Minuten
Autor: Scho

Zumindest einmal im Leben ist eine von fünf Frauen in Österreich von körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Auch Kinder, ältere Menschen, Männer oder Menschen mit Behinderung trifft Gewalt. Jedes dritte Opfer von Gewalt in Partnerschaften und jedes vierte Opfer von Gewalt außerhalb von Partnerschaften meldet dies der Polizei oder einer anderen Einrichtung von sich aus. „Schweigen ist die schlechteste Lösung. Daher ist es mir wichtig, dass die Opfer wissen, dass ihnen in Niederösterreich geholfen wird. Und dieses Hilfsangebot müssen wir alle in die Breite tragen, denn Gewalt darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben“, so die zuständige Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. Die Anrufe bei der Frauenhelpline sind 2021 um 38 Prozent angestiegen. „Positiv ist, dass sich immer mehr trauen Vorfälle zu melden. Negativ ist, dass es zu viel zu vielen Übergriffen kommt“, so Teschl-Hofmeister.

Die Landesrätin appelliert an die Opfer Vorfälle zu melden. Gleichzeitig ruft sie zu mehr Bewusstsein und Wachsamkeit in der Gesellschaft auf. „Wir haben in Niederösterreich zwar ein gut ausgebautes Netzwerk an Einrichtungen wie Frauenberatungsstellen, Frauenhäuser und Gewaltschutzzenten sowie auch das NÖ Frauentelefon. Dennoch ist der erste Schritt, dass Frauen den Mut haben, darüber zu sprechen. Die NÖ Kliniken sind oft nach erlittener Gewalt die erste Anlaufstelle für Betroffene und deshalb ist es auch so wichtig, dass hier Bewusstsein für dieses wichtige Thema geschaffen und die Vernetzung mit anderen Stellen hergestellt wird“, erklärt Christiane Teschl-Hofmeister bei der ersten NÖ LGA Opferschutzkonferenz, die gemeinsam mit zahlreichen Einrichtungen und Institutionen wie der NÖ Polizei, der Frauenhelpline, Frauenberatungsstellen, Vereine wie Wendepunkt oder Neustart, dem Gewaltschutzzentrum NÖ und zahlreichen weiteren Institutionen stattfindet. Dieses Treffen bietet die Möglichkeit, sich intensiv auszutauschen und zu vernetzen, damit den Betroffenen zukünftig noch schneller und besser geholfen werden kann.

Regionale Vernetzungstreffen

Bereits im Mai haben fünf regionale Vernetzungstreffen der internen Opferschutzgruppen aus den insgesamt 27 Klinikstandorten stattgefunden. Denn gerade nach erlittener Gewalt wenden sich viele Frauen im ersten Schritt an Einrichtungen des Gesundheitssystems. Genau deshalb sind Kliniken wichtige Partner bei der Verhinderung und Prävention von Gewalt gegen Frauen. In den NÖ Landeskliniken gibt es deshalb auch Opferschutzgruppen, deren Aufgabe es ist, MitarbeiterInnen aller Professionen dafür zu sensibilisieren genau hinzuschauen, nachzufragen und Betroffenen die Möglichkeit zu geben, sich in einem sicheren Umfeld anzuvertrauen, um unter Umständen Schlimmeres zu verhindern.

„Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kliniken gibt es ganz spezifische Informationsunterlagen, Schulungen , Erklärvideos und Weiterbildungsmöglichkeiten, damit sie bestmöglich auf aufkommende Situationen reagieren können und auf dieses Thema sensibilisiert sind. Die Betroffenen finden auf der Homepage, auf Plakaten, in Foldern und Sticker einen QR-Code zu weiteren Hilfestellungen“, so Dr. Markus Klamminger, Direktor für Medizin und Pflege.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

US-Forscher arbeiten an Impfstoff gegen Opioid-Überdosierung

US-Forscher arbeiten an Impfstoff gegen Opioid-Überdosierung

In den USA sterben derzeit täglich im Durchschnitt mehr als 150 Menschen an einer Überdosis des synthetischen Opioids Fentanyl. Texanische Wissenschafter arbeiten an einem Impfstoff, der helfen soll. Durch die Vakzine hervorgerufene Antikörper sollen das Opioid im Blut abfangen, bevor es das Gehirn erreicht.

Start-up-Area: Viel Platz für Ideen

Start-up-Area: Viel Platz für Ideen

„Grüne“ Textilien, smarte Logistik, Robotik und Automatisierung – in der Start-up-Area der med.Logistica 2022 stellen sechs junge Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen vor. Alle Start-ups sind weniger als fünf Jahre am Markt und haben unter zehn Mitarbeiter.