Demenz: Forscher erkennen Risiko-Marker im Nervenwasser

Lesedauer beträgt 3 Minuten
Autor: Scho

Alzheimer könnte künftig lange vor dem Auftreten erster Symptome diagnostiziert werden. Wie Forschende der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) zeigten, sind gewisse Eiweiß-Fasern im Nervenwasser ein eindeutiges Kennzeichen für eine Alzheimererkrankung. Dass bestimmte Eiweiße im Nervenwasser zur Diagnose von Alzheimer herangezogen werden können, war zwar bereits bekannt, wie die Empa mitteilte. Die derzeitigen Nachweisverfahren für derartige „Biomarker“ mittels biochemischer Tests können jedoch lediglich die Anwesenheit und Menge der verdächtigen Eiweiße ermitteln.

Die neue Studie von Empa-Forschenden im Fachblatt „Communications Biology“ belegt nun, dass diese Eiweiße anders aussehen, je nach dem ob Patientinnen oder Patienten unter Alzheimer-Demenz leiden, nur leichte kognitive Einschränkungen haben, oder noch keine Symptome spüren.

Biophysiker Peter Nirmalraj: In der späteren Krankheitsphasen tauchten Eiweiß-Fasern „mit einer vielfach größeren Ausdehnung auf“.

„Während sich bei Menschen in einer frühen Phase der Erkrankung lediglich kurze Eiweißfasern mit rund 100 Nanometern Länge fanden, tauchten in späteren Krankheitsphasen Fasern mit einer vielfach größeren Ausdehnung auf, die mehrere Mikrometer lang werden konnten“, sagte Biophysiker Peter Nirmalraj in der Mitteilung der Empa.

Bei gesunden Personen waren hingegen keine oder wenige besonders kurze Fasern in den Proben enthalten. Je länger die Fasern also sind, desto schwerer die Krankheit.

Nach dieser Pilotstudie mit 33 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wollen die Forschenden nun weitere Studien mit größeren Patientengruppen durchführen.

Die Fachpublikation finden Sie hier.

(APA/ag/red.)

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Bakterien gegen Viren – Innovation gegen das Dengue-Fieber

Bakterien gegen Viren – Innovation gegen das Dengue-Fieber

Aufgrund seiner raschen Ausbreitung stellt das Virus weltweit eine ernsthafte Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar, so MSF. Anstatt Mücken zu bekämpfen werden jetzt noch mehr Mücken ausgetzt: Die Aedes aegypti.

Kaltplasmatherapiezentrum in Eisenstadt

Kaltplasmatherapiezentrum in Eisenstadt

Seit 3 Jahren werden Patienten mit chronisch schwer heilenden Wunden in der Wundambulanz Burgenland in Eisenstadt höchst erfolgreich behandelt. Zudem ist die Wundambulanz Burgenland durch Anwendung von neuen, anerkannten Therapieformen in der modernden Wundbehandlung weithin bekannt. Jetzt erweitert sich die Behandlung für Patienten um die Behandlung durch Kaltplasmatherapie.

Hirnscanner liest Gedanken – zumindest ein bisschen

Hirnscanner liest Gedanken – zumindest ein bisschen

Die KI verknüpft Gehirnströme und Informationen aus Geschichten. Das Ergebnis: Die KI kann das Themenfeld eingrenzen, nicht aber die präzise Information verarbeiten.