Cleanzone 2019: Neue Technologien initiieren und fördern

+++ 19.-20.11.2019 in Frankfurt +++ Sicherheit – Energie – Information – Flexibilität +++

Im Vorfeld erläutert Josef Ortner von Ortner Reinraumtechnik und Mitglied der Strategiekommission der Cleanzone, die Bedeutung der Fachmesse. Außerdem gibt er einen Ausblick auf die großen Herausforderungen der Branche.

Ortner Reinraumtechnik hat die Standfläche auf der Cleanzone 2019 stark vergrößert. Herr Ortner, was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?
Josef Ortner: „Wir sind auf mehreren internationalen Reinraummessen und -Tagungen vertreten, die sich logischer Weise voneinander unterscheiden. Wir haben festgestellt, dass Messeerfolge stark von der Ausstellung und Präsentation von Anlagen und visualisierten Techniken abhängen. Etwas vorzuführen und anzufassen oder ein im Kopf gespeichertes Bild mit nach Hause zu nehmen, erhöht die Nachhaltigkeit. Wir nutzen die Cleanzone, um markant und vielfältig unsere Reinraumanlagen, aber vor allem unsere Neuheiten, dem Fachpublikum zu präsentieren. Unter anderem werden wir eine ganz neue Materialschleusentechnik vorstellen.“

Welche Bedeutung, denken Sie, hat die Cleanzone für die Reinraum-Community?
Josef Ortner: „Die Reinraumbranche ist eine sehr differenzierte Branche, die sich kaum unter einer Messe vereinen lässt. Zudem kommt noch die Internationalisierung mit den unterschiedlichen Standards und Bedingungen der Länder und Regionen. Die Cleanzone hat als klassische Messe die Kraft und das Potenzial, sich zu einer großen internationalen Marktschau der Reinraumtechnik zu entwickeln und besonders neue Technologien zu initiieren und zu fördern. Speziell im erweiterten Life-Science-Markt brauchen Nutzer, aber auch Anbieter Impulse für neue Denkweisen. Die mechanischen Reinraumproduktionen wie zum Beispiel die Mikroelektronik, Mechatronik und Elektronik stehen vor einer großen Veränderungswelle. Betrachtet man die Entwicklung und das Know-how von Ingenieurbüros und Planern, so können Messen wie die Cleanzone einen besonderen Mehrwert liefern.“

In welchen Bereichen wird Ihrer Meinung nach die Industrie auf der Cleanzone Innovationen vorstellen?
Josef Ortner: „Meiner Einschätzung nach werden Produkte, Anlagen und Verfahren, die sich mit der mikrobiologischen Sauberkeit, also mit Dekontaminationstechniken beschäftigen, einen Schwerpunkt einnehmen. Hochinteressant und wünschenswert wäre, wenn sich mehrere ausländische Aussteller auf der Messe einfinden und ihre Leistungen präsentieren. Die Reinraumbranche und die Anbieter neigen manchmal dazu, Dinge zu verkomplizieren oder falsche Standards anzuwenden. Internationale Vergleiche zeigen, dass es auch einfache und kostengünstige Lösungen gibt. Außerdem haben andere Wirtschaftsräume tolle Produkte und Lösungen, an denen wir uns in Mitteleuropa orientieren können. Wettbewerb erzeugt Druck – und Druck ist Energie für Veränderung, in allen Richtungen.“

Vor welchen großen Herausforderungen steht die Reinraumtechnologie in den nächsten Jahren?
Josef Ortner: „Alle Branchen, in denen Reinheit und die Reinraumtechnik eine Rolle spielen, werden in Zukunft durch vier Elemente gravierend geprägt, die alle miteinander in Abhängigkeit stehen:
– Sicherheit: Es gilt Systeme, Verfahren, Anlagen, Technologien zu entwickeln oder zu kombinieren, die die Sicherheit im weitesten Sinn erhöhen, ob beispielsweise in der Herstellung, der Automatisierung, der Digitalisierung und der Produkt- oder Arbeitsqualität. Vor allem die Cyber Security wird in Zukunft von enormer Bedeutung sein.
– Energie: Es gilt jede nur erdenkliche Maßnahme zu treffen, die zur Energieeinsparung und zum Umweltschutz beiträgt. Dies wird oder kann zu ganz großen Veränderungsprozessen führen und macht selbst vor Gebäude- und Fertigungsdesign keinen Halt. Die Minienvironment- und Isolatorphilosophie spielt dabei eine wesentliche Rolle.
– Informationen: Es gilt die Messtechnik massiv weiterzuentwickeln und moderne Digitalisierungssysteme in der Gesamtheit der Reinraumthematik so einzupflegen bzw. zu integrieren, dass alle relevanten Prozessschritte punktgenau und zeitnah ermittelt und überwacht werden. Dabei werden Informationen generiert, die eine Aktion auslösen. Ganz nach dem Motto: „Was mache ich dann, wenn ich es weiß.“
– Flexibilität: Es gilt in allen Bereichen der Reinraumthematik, ob Produktion, Labore, Supportzonen, Aufenthalts- oder Arbeitsbereiche etc., eine größtmögliche Flexibilität zu erreichen. Dies gilt für Infrastrukturinstallationen, für Equipmentinstallationen, für Prozessanlagen und für Fertigungen. So entsteht eine +atmende+ Fabrik.“

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