Cochlea-Implantat als Sensor

Lesedauer beträgt 1 Minuten
Autor: Scho

In enger Zusammenarbeit haben Forschende der Medizinischen Fakultät und der Technischen Fakultät der Universität Freiburg eine Methode entwickelt, mit der die Stimulationselektroden gebräuchlicher CIs in elektrochemische Sensoren umgewandelt werden können. Mithilfe dieser neuartigen Sensorfunktion könnte langfristig die Funktionsfähigkeit von Cochlea-Implantaten direkt im Innenohr überwacht werden. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forschende am 9. Dezember 2021 im Fachmagazin Biosensors and Bioelectronics.

„Spezifische Sensorprotokolle erlauben erstmals die Verwendung der klassischen Stimulationselektroden des Cochlea-Implantats als hochempfindliche und genaue Mikrosensoren“, erläutert Dr. Andreas Weltin, Gruppenleiter am Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) der Universität Freiburg. „Diese Sensorfunktion ist die Grundlage für intelligentere Implantate, die direkt im Innenohr den Zustand des Implantats und seiner Umgebung überwachen könnten.“

Im Tiermodell ist es bereits gelungen, den Sauerstoffgehalt der Implantatumgebung zuverlässig und ohne Beeinflussung der Hörnervstimulation zu messen. In einem nächsten Schritt soll nun im Tiermodell überprüft werden, wie beständig die Sensoreigenschaften über einen längeren Zeitraum sind. „Wenn wir auch hier positive Ergebnisse erzielen, könnte dies ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem dauerhaften sensorgestützten Monitoring von Cochlea-Implantaten sein“, sagt Dr. Nicole Roßkothen-Kuhl, Medizinische Fakultät der Universität Freiburg und Leiterin des Neurobiologischen Forschungslabors in der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg. Von einem solchen Vor-Ort-Monitoring würden Implantatträgerinnen und Implantatträger stark profitieren: „Je genauer wir Hinweise auf mögliche Veränderungen erhalten, desto bessere Implantate können entwickelt werden, um möglichst lange einwandfreies Hören zu ermöglichen.“

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Mit digitalen Lösungen zu Prozessentlastungen im Gesundheits­bereich – Ergebnisse der aktuellen Studie
Schriftenreihe ÖGWK - Band 2

Mit digitalen Lösungen zu Prozessentlastungen im Gesundheits­bereich – Ergebnisse der aktuellen Studie

Ein Fachbeitrag von Kathrin Bruckmayer zu wichtigen Themen in Bezug auf die Digitalisierung im Gesundheitswesen: Prozessentlastung, Digitalisierung, Digitale Transformation, IT-Strategie und KI.

Normark Biotech bei den deutschen Biotechnologietagen 2022

Normark Biotech bei den deutschen Biotechnologietagen 2022

Am 4. und 5. Mai 2022 trifft sich die deutsche Biotechnologie-Branche – bereits zum zweiten Mal in Hamburg. Die Nordmark Biotech ist dabei erneut mit einem Stand vertreten. Zudem nimmt der Geschäftsführer der Nordmark-Tochter BIBITEC auf den DBT an einer spannenden Diskussion über den Produktionsstandort Deutschland teil.