Die Kunst, PatientInnen in Krisen zu begleiten

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Autor: Scho

„Es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit – dieses Zitat kann ich zu tausend Prozent unterstützen“, pflichtet Elke Kovatsch MSc MBA, Pflegedirektorin am LKH Rankweil, bei. Sieben Frauen und drei Männer haben im März die einsemestrige Weiterbildung „Psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege“ in Schloss Hofen abgeschlossen. „Mit einer innerbetrieblichen Feier möchten wir als Arbeitgeber gemeinsam mit den frischgebackenen AbsolventInnen ihren erfolgreichen Abschluss feiern und sie als neue MitarbeiterInnen am LKH Rankweil begrüßen,“ so Kovatsch. Neun DiplomantInnen haben bereits im April, unmittelbar nach der Weiterbildung, bei ihrer neuen Arbeitsstelle in Rankweil begonnen.

Die psychiatrische Pflege ist besonders nah am Menschen – und sie ist besonders anspruchsvoll. Denn oft ist nicht unmittelbar erkennbar, was psychisch beeinträchtigten Menschen fehlt und was ihr Leid lindern kann. „Dafür braucht es neben viel Geduld und Empathie auch hochspezialisierte Fachkenntnisse“, betont Pflegedirektorin Kovatsch. Bei der in Schloss Hofen angebotenen Weiterbildung „Psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege“ lernen Pflegefachkräfte, die bio-psycho-soziale Verfasstheit von PatientInnen wahrzunehmen, sie in der Krise zu begleiten und zu stabilisieren, aber auch ihr Genesungspotenzial zu aktivieren, das PatientInnen zu mehr Wohlbefinden verhilft. Die zehn AbsolventInnen des 2021 Jahrgangs haben die einsemestrige Vollzeitausbildung unmittelbare an ihre dreijährige Diplomausbildung für den gehobenen Dienst in der Gesundheits- und Krankenpflege angeschlossen.

Das Gemeinwohl profitiert

Dr. Gerald Fleisch, Geschäftsführung der KHBG, bedankte sich bei der Feier für die Motivation der Pflegefachkräfte, zusätzlich zu ihrer Grundausbildung die spezialisierte Weiterbildung zu absolvieren: „Gerade die aktuellen Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs zeigen, wie wichtig professionelle psychiatrische Pflege und entsprechende Betreuungsangebote für das Gemeinwohl sind.“ DGKP Marina Kathan, Absolventin des Lehrgangs, ist hochmotiviert, ihr vertieftes Fachwissen am LKH Rankweil im Kontakt mit PatientInnen anwenden und weiterentwickeln zu können. „Besonders wertvoll war für mich, dass wir bereits während der Ausbildung im Austausch mit PatientInnen waren und sie ihre Sichtweisen in den Unterricht eingebracht haben“, resümiert sie.

Pflegedirektorin Elke Kovatsch freut sich sehr darüber, so viele junge, motivierte und bestens ausgebildete KollegInnen als neue MitarbeiterInnen begrüßen zu dürfen: „Es tut nicht nur unserem Haus, sondern auch der Gesellschaft gut, wenn sich junge Menschen für die psychiatrische Pflege entscheiden und somit Menschen unterstützen, die aus dem Lebenstritt gekommen sind.“

Ausgezeichnete Karrierechancen

Karrierechancen mit der psychiatrischen Spezialisierung zusätzlich zur Grundausbildung sind ausgezeichnet – ob im LKH Rankweil, im Langzeitbereich, in der Hauskrankenpflege oder im psychiatrisch ambulanten Bereich. „Mentale Gesundheit wirkt sich auf alles aus“, bekräftigt Pflegedirektorin Kovatsch. „Ein Herzinfarkt beispielsweise mag eine körperliche Erkrankung sein – doch was macht es mit dem Menschen, welche Ängste löst es aus? Egal ob körperliche oder psychische Erkrankungen oder beides – KollegInnen mit einer psychiatrischen Weiterbildung können ganz anders darauf eingehen, weil sie hochspezialisiertes Fachwissen für die körperliche UND seelische Gesundheit erworben haben.“

Was die langjährige Expertin für psychiatrische Pflege ihren jungen KollegInnen mitgeben möchte: „Bleibt neugierig und behaltet eure Begeisterung für die Pflege. Denn nur so gelingt es, hinter die „Kulissen“ unserer PatientInnen zu blicken, ihr Gesundheitspotential zu erkennen und sie dabei zu unterstützen, in ihren Lebenstritt zurückzufinden.“

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