Gen-Behandlung steigert Überlebenschancen von Spenderlungen

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Autor: Scho

Spenderlungen können gentechnisch so verändert werden, dass sie vom Immunsystem nicht mehr als fremd erkannt und abgestoßen werden, fand ein österreichisch-deutsches Forscherteam bei Minischweinen heraus. Mit solch einer Spenderorgan-Behandlung sind wohl auch bei menschlichen Lungenempfängern Abstoßungsreaktionen vermeidbar. Dies würde ihnen ein Leben ohne medikamentöses Ruhigstellen des Immunsystems ermöglichen, so die Forscher im Fachblatt „Science Translational Medicine“.

Nach Lungentransplantationen überleben die neuen Organe nur bei der Hälfte der Patienten mehr als fünf Jahre, berichtet das Team um Rainer Blasczyk von der Medizinischen Hochschule Hannover (Deutschland). Doch auch hier ist dies nur durch Unterdrückung des körpereigenen Immunsystems (Immunsuppression) möglich, was die Betroffenen unter anderem sehr anfällig für Infektionskrankheiten macht.

Bei einer Transplantation müssen die Organe unweigerlich eine „Ex-vivo“-Phase durchmachen, indem sie sich weder im Spender- noch Empfängerkörper befinden, so die Forscher, zu denen auch Sabine Hammer vom Institut für Immunologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien gehört. In dieser Zeit könne man sie gezielt verändern. Die Forscher taten dies bei einer Versuchstierlinie namens „Göttinger Minischweine“. Sie unterdrückten mithilfe der Gentechnik das Herzeigen von Oberflächenmerkmalen (sogenannten Leukozyten-Antigenen) bei den Spenderlungen. Die gentechnisch veränderten Organe blieben in den meisten (fünf von sieben) Fällen im neuen Tier vom Immunsystem unbehelligt Sie überlebten dort den gesamten Beobachtungszeitraum von zwei Jahren, obwohl mögliche Immunreaktionen nur für ein paar Wochen nach der Operation medikamentös unterdrückt wurden. Bei der Transplantation von „normalen“ Lungen wurden die fremden Organe hingegen allesamt innerhalb von drei Monaten abgestoßen.

Das Entfernen der Leukozyten-Antigene bietet den Lungentransplantaten demnach einen Überlebensvorteil im neuen Körper, schrieben die Experten. Damit könnte man den Organempfängern ein Leben ohne Abstoßung und Immunsuppression und somit eine verbesserte Lebensqualität ermöglichen.

Die Fachpublikation finden Sie hier.

(APA/red.)

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