Eine natürliche Verbindung aus Granatäpfeln könnte ein Schlüssel zur Behandlung von altersbedingtem Sehverlust sein. Wie Forscherinnen und Forscher der Universität Freiburg in einer Studie an Mäusen herausgefunden haben, könnte die häufig vorkommende Makuladegeneration mit der Verbindung Urolithin A verlangsamt werden.
Das in Granatäpfeln und anderen Früchten enthaltene Urolithin A aktiviert spezifische Mechanismen in den Zellen, die dazu beitragen, den Abbau und das Recycling von Zellabfällen zu regulieren. Das teilte die Universität Freiburg am Donnerstag mit.
Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist laut der Universität die Hauptursache für Erblindung bei Menschen über 50 in Industrieländern. Sie äußert sich durch Schwierigkeiten bei der Wahrnehmung von Details, insbesondere in der Bildmitte.
Die Netzhaut, der lichtempfindliche Teil des Auges, benötigt viel Energie zum Funktionieren. Diese Energie wird größtenteils von den Mitochondrien bereitgestellt, den Kraftwerken der Zellen. Mit zunehmendem Alter funktionieren die Mitochondrien weniger gut, insbesondere durch Schäden, die durch Licht auf die Netzhaut verursacht werden. Gleichzeitig funktioniert die Abfallentsorgung, die kaputte Zellen abbaut, weniger gut.
Dies führt dazu, dass sich nicht mehr funktionierende Mitochondrien und Proteinaggregate ansammeln. Das führt schlussendlich zum Kollaps des sogenannten retinalen Pigmentepithels und damit zum Verlust des Sehvermögens. Urolithin A kurbelt die Zellreinigung wieder an, wie die Forschenden zeigen konnten. Zumindest bei Mäusen. Diese Erkenntnisse wurden in der Zeitschrift „Molecular Neurodegeneration“ veröffentlicht.
(APA/sda/red.)