Mit der bisher größten Studie zu pflanzenbasierter Ernährung im deutschsprachigen Raum wollen Forscher herausfinden, wie sich das Essverhalten auf Fitness und Gesundheit auswirkt. Für die jetzt gestartete Untersuchung unter Koordination des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sollen 6.000 Probandinnen und Probanden im Alter von 18 und 69 Jahren gefunden werden. Die Universität Wien ist eines von insgesamt acht beteiligten Studienzentren.
An den acht Einrichtungen werden die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer nach Ernährungsform in Gruppen unterteilt: vegan (keine tierischen Produkte), vegetarisch (kein Fleisch und Fisch, aber zum Beispiel Milch und Eier), pescetarisch (Fisch, aber kein Fleisch) oder Mischkost. Am Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe wollen die Forschenden nach Möglichkeit auch Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche einbeziehen, sagte der dortige Leiter der Coplant-Studie, Benedikt Merz.
Bei regelmäßigen Untersuchungen und Befragungen über viele Jahre hinweg soll es unter anderem um die Aufnahme von Nährstoffen, Schwermetallen und Schimmelpilzgiften gehen und das Mikrobiom im Darm – also die Zusammensetzung der Mikroorganismen – analysiert werden. Auch soll Merz zufolge untersucht werden, welche Rolle soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeitsfaktoren bei dem Thema spielen. Geplant ist, dass immer wieder einzelne Erkenntnisse veröffentlicht werden.
Auch wenn es immer mehr Menschen gibt, die völlig oder teils auf Fleisch verzichten, mangelt es an wissenschaftlich fundierten Fakten zu den Auswirkungen auf die Gesundheit. „Wer sich vorwiegend pflanzlich ernährt, hat ein geringeres Risiko für viele chronische Erkrankungen“, sagte Merz. „Ob dies auch für eine vegane Kost gilt, ist bisher nicht ausreichend untersucht.“ Bei größeren Querschnittsstudien seien Veganer oft nicht eingeschlossen gewesen. „Außerdem stehen wir mit der leichten Verfügbarkeit von hochverarbeiteten pflanzlichen Ersatzprodukten vor einer ganz neuen Situation.“
(APA/dpa/red.)