Arztbesuche können im Lockdown zur Herausforderung werden. Das junge Linzer Start-Up blockhealth hat sein bestehendes digitales System Vivellio daher kurzerhand erweitert und eine Lösung entwickelt, um ein ärztliches Gespräch telemedizinisch unkompliziert und sicher abzuwickeln: Eine digitale Klinik.
„Vivellio ermöglicht nicht nur die sichere und übersichtliche Verwaltung der eigenen Befunde, es stellt vor allem die Schnittstelle zum Arzt des Vertrauens her. Der Patient entscheidet selbst, ob und welchem Arzt er seine Befunde zur Verfügung stellen möchte – und das unter den höchsten Sicherheitsstandards“, meint Fabian Lichtenstein, der CEO des vielfach ausgezeichneten Unternehmens.
Ärztliche Beratung von Zuhause aus
Die Idee zur Gründung der ersten digitalen Augenklinik lag insofern sehr nahe, als einer der Mitbegründer Vivellios Prof. Dr. Matthias Bolz, der Leiter der Universitätsklinik für Augenheilkunde des Kepleruniversitätsklinikum Linz, ist. „Viele Patienten suchen die Ordinationen des Teams der Augenklinik auf, um eine Zweit- oder Drittmeinung einzuholen, und nehmen dafür weite Anreisen aus anderen Bundesländern, teilweise sogar aus dem Ausland auf sich. Zu diesem Zeitpunkt liegen schon viele Befunde und aktuelle Untersuchungsergebnisse vor. Damit ist auch eine telemedizinische Konsultation über eine sichere Videokonferenz sehr gut möglich. Der Patient spart sich die Anreise und Wartezeit und kann sich so gerade in der jetzigen Pandemiesituation sicher und bequem von zuhause aus beraten lassen“, meint Prof. Dr. Bolz.
Mit der Digitalen Augenklinik Österreich fällt der Startschuss für das Projekt Vivellio Digital Clinic, bei dem Ärzte im deutschsprachigen Raum in Kooperation mit Vivellio selbstständig Digitale Kliniken zu verschiedenen Fachrichtungen gründen können. Es handelt sich dabei nicht um Kliniken im herkömmlichen Sinn, sondern um den Zusammenschluss medizinischer Experten zu einem gemeinsamen Auftritt für telemedizinische Konsultation. So erhalten Patienten ortsunabhängig fundierten Expertenrat für jedes Wehwehchen.
Die eigene Befundmappe am Handy
Dr. Michael Ring, ebenfalls Mitbegründer von Vivellio und als Experte für Medzintechnik für Sicherheitsbelange im Linzer Unternehmen zuständig, erklärt: „Vivellio löst die klassischen Probleme der Schnittstellen im Gesundheitswesen. Jeder von uns sucht sich den medizinischen Rat an unterschiedlichen Stellen, beim Kassenarzt, beim Wahlarzt, in Krankenhäusern und Apotheken.“ Vivellio erlaubt es, eigene Befunde, Medikamente, Allergien, den Impfpass und vieles mehr übersichtlich abzuspeichern, auch von den eigenen Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen. Ärzten ermöglicht das System die Leistungen der eigenen Ordination sichtbar zu machen und – so es der Patient wünscht – Befunde mit dem Patienten auszutauschen.