Mehrere große Pharmakonzerne müssen sich wegen möglicher Krebsrisiken des Medikaments Zantac in den USA vor Gericht verantworten. Etwa 75.000 Verbraucher haben dort Klage gegen die Unternehmen erhoben, die das Mittel gegen Sodbrennen einst hergestellt hatten. Betroffen sind Pfizer aus den USA, GSK aus Großbritannien, Sanofi aus Frankreich und Boehringer Ingelheim aus Deutschland.
Die Richterin des Berufungsgerichts im Bundesstaat Delaware hatte am Freitag nach US-Börsenschluss entschieden, dass sich die Kläger im Streit mit den Pharmakonzernen auf ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse berufen dürfen. Sie will, dass die wissenschaftlichen Argumente beider Seiten vor Gericht besprochen und von einer Jury verhandelt werden.
Die Entscheidung gilt als schwerer Schlag für die früheren Hersteller von Zantac. Diese wollten die Richterin Vivian Medinilla überzeugen, dass sie dem Beispiel eines Bundesrichters aus Florida folgt. Dieser hatte die Krebsnachweise im Jahr 2022 als unzuverlässig zurückgewiesen. Richter in den US-Bundesstaaten Kalifornien und Illinois hatten hingegen einen Großteil derselben Beweise anerkannt.
(APA/dpa-AFX/red.)