01/2012

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Coverstory Leitlinien in Österreich: Nichts geht mehr

Der Evidenzbasierten Medizin (EbM) und den Leitlinien (LL) droht in Österreich das gleiche Schicksal wie dem rund zwanzig Jahre zuvor eingeführten Qualitätsmanagement: Während die praktisch tätigen Health Professionals und die Methodik-Experten seit Jahren draußen im Feld mehr oder weniger erfolgreich um jeden Millimeter Fortschritt und Entwicklung kämpfen, kommt die Ministerialverwaltung auf die Idee, mit für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung entwickelten Instrumenten Politik zu machen; der aktuellen Entwicklung Jahre hinterher und mit schlafwandlerischem Griff daneben. Es tröstet nur beschränkt, dass die Bürokratie damit nur „ihre Verantwortung wahrzunehmen“ versucht. Denn immer wenn jemand etwas mit bestem Wissen und Gewissen tut, ist darauf zu achten, wie groß dabei das Gewissen und wie klein das Wissen ist.

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AUVA Die Macht des Leitbilds

Welche Macht kann denn so ein Leitbild schon haben, wo es sich dabei doch meistens nur um Lippenbekenntnisse der Geschäftsführung ohne nachhaltigen Effekt handelt? Anfangs sieht alles ganz toll aus: Man veranstaltet groß aufgezogene Workshops, macht die berühmte Ist-Stand-Analyse, überlegt im Führungsgremium spätestens jetzt, wohin man eigentlich rudern will, investiert in einen Berater und hält zuletzt meistens ein Papier mit Antworten auf folgende Fragen in der Hand: Für wen sind wir da und wie behandeln wir ihn? Wie führen wir? Wie gehen wir mit uns und allen anderen um? Ergänzend gibt es noch Hinweise auf die Tradition des Unternehmens...

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EbM-Netzwerk Kongress: Komplexe Interventionen

Freddy Quinn wurde in St. Pauli entdeckt und brachte es mit „La Paloma“ in Hamburg sogar bis zum Ehren-Schleusenwärter – ein steiler Aufstieg für einen geborenen Österreicher. Beim diesjährigen Kongress des Netzwerks Evidenzbasierte Medizin in der Hansestadt hat auch die wachsende österreichische wissenschaftliche EbM-Szene erfolgreich ihren Platz in der großen deutschsprachige EbM-Familie eingenommen

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LBI-HTA Disinvestment: Ausschluss von Interventionen

Da zahlreiche, auch bereits langjährig in Verwendung befindliche Technologien noch nie auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit überprüft wurden, gewinnt das Konzept von Disinvestment zunehmend an Bedeutung. Unter Disinvestment, synonym verwendete Ausdrücke sind „Reallokation von Ressourcen“, „obsolete Technologien“, „Reinvestition“ oder „Delisting“, wird der Ausschluss von Leistungen aus dem Leistungskatalog verstanden, die entweder obsolet, also überaltet sind, die keinen oder nur einen geringen Nutzen bringen, oder für die ein Beleg der Wirksamkeit trotz breiter Verwendung (noch immer) nicht vorliegt.

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Donau-Universität Krems Ist evidenzbasierte Medizin unethisch?

Im Jänner 2012 präsentierte die Ärztekammer ein Positionspapier österreichischer Moraltheologen, das den Einsatz von evidenzbasierter Medizin bei gesundheitspolitischen und klinischen Entscheidungen einer kritischen, ethisch orientierten Reflexion unterzog.1 Die Arbeit kommt zum Schluss, dass wesentliche ethische Bedenken über Konzepte und Konsequenzen evidenzbasierter Medizin bestehen.

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Interessen Stakeholder-Management in der Pflege

Altenpflegeeinrichtungen agieren in einem komplexen System von Interessen und Erwartungshaltungen unterschiedlichster Stakeholder (Anspruchsgruppen). Bei strategischen, wie auch operativen Entscheidungen ist es wichtig, die Erwartungen der wichtigsten Stakeholder, wie z.B. betreute Personen (Bewohner), Angehörige und Mitarbeiter zu messen. Anhand von einigen Praxisbeispielen werden die Erfolgsfaktoren von Stakeholder-Befragungen dargestellt.

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Selten so gedacht Dead Man Talking

„Pass auf, der kratzt und spuckt!“,
mahnt mich die Schwester zur Vorsicht.
35 Kilo Knochen liegen im Bettenkäfig und haben keine Kraft mehr sich allein umzudrehen. Die abnorm verhornten, zu Krallen geformten Finger- und Zehennägel sind natürlich beeindruckend, aber ich bin bereits deutlich ernstzunehmenderen Gegnern gegenüber gestanden...

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Einherz Die Kunst der Berührung

Das Berühren und Berührt-Werden ist ein reflexiver Prozess, in dem vielfältigste Informationen, Emotionen, soziale Interaktionen, Intentionen und Sichtweisen unserer Welt ausgetauscht werden. „Wir können sehen, ohne gesehen zu werden … Aber niemand kann berühren, ohne berührt zu werden“, schreibt David Steindl-Rast, ein Benediktinermönch, in seinem Buch „Die Achtsamkeit des Herzens“.

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Standpunkt Leitlinien – die große Herausforderung auch für Patienten

Systematisch entwickelte, wissenschaftlich begründete und praxisorientierte Leitlinien haben ein wichtiges Ziel: Sie sollen die Patientenversorgung verbessern. Was die Leitlinienentwicklung angeht, wurde in Deutschland in den vergangenen Jahren viel erreicht. Im frei zugänglichen Leitlinienregister der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften www.awmf.
org sind derzeit knapp 700 aktuelle Leitlinien gelistet...