Kurzmeldungen aus dem Bereich des Personalwesens und der Führung.
Personalmangel macht krank
Für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Gesundheitseinrichtungen ist die Studie einer deutschen Krankenkasse wenig überraschend. Der DAK-Gesundheitsreport analysierte Daten aus dem Jahr 2022. Hauptaussage: Der Krankenstand wächst mit dem Grad des Personalmangels. 45 Prozent der Beschäftigten haben im vergangenen Jahr regelmäßig einen starken oder sehr starken Personalmangel im eigenen Arbeitsbereich erlebt. So machen betroffene Mitarbeitende mehr Überstunden (59 Prozent), nehmen sich weniger Pausen (46 Prozent), haben Angst, ihre Arbeit nicht zu schaffen (38 Prozent). Wer in einem von Personalmangel geprägten Bereich arbeitet, hat zudem weniger Zeit für einen gesunden Ausgleich zum Beruf – beispielsweise für das Zusammensein mit Familie und Freunden, Sport und Hobbies. Als Folge beträgt der Krankenstand in diesem Personenkreis 6 bis 7 Prozent, je nach Branche. Dies liegt über dem deutschen Durchschnittswert von 5,5 Prozent.
Teamführung im Gesundheitswesen
Erfolgreiche Teamleitung in der Pflege,
Susanne Möller, Springer-Verlag,
ISBN: 978-3-662-50288-4
Teamarbeit ist im Gesundheitswesen nicht mehr wegzudenken. Ob im Operationssaal, in Praxen, ambulanten Einrichtungen oder im Krankenhaus auf einer Station – ein reibungsloser Ablauf und eine gute Teamarbeit sind von unschätzbarem Wert. Diplom-Psychologin Susanne Möller liefert in ihrem Buch Tipps, wie Mitarbeiter und Teams für gemeinsame Ziele gewonnen werden können. Mit Praxistipps und Übungen ideal für Einsteiger und die ersten 100 Tage als Teamleitung.
Arbeitsmedizinische Aspekte der 4-Tage-Woche
Helmut Stadlbauer (Bild), Arbeitsmediziner und Leiter des Bereichs Gesunde Arbeitszeiten der Unternehmensberatung IBG, beleuchtete anlässlich einer WKO-Veranstaltung die arbeitsmedizinischen Aspekte der 4-Tage-Woche bei einer Wochenarbeitszeit von 40 Stunden. Der Arbeitszeit-Experte ging dabei von vier aufeinanderfolgenden 10-Stunden-Arbeitstagen aus – und ortete mehrere Probleme
– Lange Tagesarbeitszeiten
– Ermüdung und in Folge geringere Leistung/Produktivität
– Probleme mit sozialen Verpflichtungen (Betreuung), Freizeitgestaltung
– Sozialer Jetlag (das Leben gegen die eigene innere Uhr) – Schlafstörung
– Psychovegetative Beschwerden (Nervosität, depressive Verstimmungen, Stresserkrankungen)
– Die vorgegebenen Pausen sind nicht mehr ausreichend – häufigere Pausen wären erforderlich (verstärkt Ermüdung).
Das Resümee des Arbeitsmediziners: Eine 4-Tage-Woche ist nur dann gesundheitlich positiv, wenn gleichzeitig die Wochenarbeitszeit verkürzt wird.
Apps gegen den Fachkräfteschwund
Immer häufiger müssen Unternehmen auf Kandidaten zurückgreifen, deren Profile – noch – nicht perfekt zur Stelle passen. Hier sind intelligente Wege der Einarbeitung und Fortbildung gefragt. Ein aktueller Trend ist die Einbeziehung digitaler Arbeitsanweisungen, die über Mobilgeräte abgefragt werden. Sie sind so knapp oder ausführlich, wie es dem persönlichen Ausbildungs- und Kenntnisstand der User entspricht. Dank KI erkennt die Software, wenn ein Mitarbeiter in einer Anleitung zwischen zwei Schritten mehrfach hin und her springt, beispielsweise beim Anlegen von Schutzkleidung. Die KI sieht darin ein Indiz für eine potenzielle Unsicherheit und bietet daher vertiefende Informationen an, etwa ein zusätzliches Schulungsvideo. Wer neu im Job ist, bekommt mehr Support als erfahrene Kräfte, die nur ein Minimum an Instruktion erhalten und ihre Arbeit deshalb zügiger erledigen.