Kurzmeldungen aus dem Bereich der IT.

IT-Zugriffe: Risiko Lieferanten
Der Zugriff externer Partner auf Kliniknetzwerke bleibt ein erhebliches Sicherheitsrisiko – das zeigt eine aktuelle Studie des Ponemon Instituts mit 573 Befragten aus Deutschland, darunter 63 aus dem Gesundheitswesen. 58 Prozent der teilnehmenden Organisationen haben keine einheitliche Strategie zur Verwaltung externer Zugriffsrechte. 51 Prozent waren in den letzten zwölf Monaten von einem Angriff betroffen – oft, weil Dritte zu weitreichende Rechte hatten oder mangelhafte Kontrollen bestanden. Fehlende Ressourcen, mangelnde Dokumentation und der Verzicht auf Sicherheitsprüfungen bei Drittanbietern verschärfen die Lage. Während interne Mitarbeiter geprüft werden, genießen Externe häufig Vertrauensvorschuss – eine riskante Asymmetrie. Die Studienautoren empfehlen, Drittzugriffe klar zu regeln, systematisch zu dokumentieren und laufend zu überwachen.

KI bringt Strahlentherapie auf ein neues Niveau
Am LKH Feldkirch kommt seit Ende April erstmals in Österreich eine neue, KI-gestützte Bestrahlungstechnologie zum Einsatz. Der Linearbeschleuniger „Elekta Evo“ passt die Strahlendosis in Echtzeit an anatomische Veränderungen an – das reduziert Nebenwirkungen und schont gesundes Gewebe. Die KI erkennt Veränderungen direkt während der Behandlung, erstellt neue Pläne in wenigen Minuten – und ermöglicht so eine präzisere, personalisierte Therapie. Erste Anwendungen gibt es bei Prostatakrebs, perspektivisch sollen alle Patienten profitieren. Die Behandlungstage werden weniger, die Sitzungen etwas länger – aber effizienter. Das Team des LKH verspricht sich durch höhere Zielgenauigkeit auch bessere Heilungschancen.

KI-basiertes Datenmanagement beflügelt Pharmaforschung
Daten sind im Life-Science-Sektor die Basis für Innovation. Laut dem US-amerikanischen IT-Dienstleister Cognizant werden KI-Projekte bis 2026 den Regelbetrieb im Bereich der Life-Science-Forschung verändern, indem sie das Datenmanagement deutlich beschleunigen. Pharmaunternehmen arbeiten oft mit Tausenden Studienzentren und Zehntausenden Studienteilnehmern zusammen. Eine Studie der Tufts University hat ermittelt, dass klinische Studien der Phase III inzwischen durchschnittlich 3,6 Millionen Datenpunkte generieren – die dreifache Menge im Vergleich zu zehn Jahren vorher. Angesichts dieser riesigen Datenmengen müssen die Zeiten für Datenkonsolidierung und -management reduziert werden, um in Forschung und Entwicklung kurzfristig auf die passenden und korrekten Daten zugreifen zu können. Eine moderne, KI-gestützte Datenplattform erlaubt die automatisierte Verarbeitung großer Datenmengen, verbessert die Prognosequalität und reduziert Prozesszeiten. Ein globales Pharmaunternehmen konnte so die Datenverarbeitung von 19 auf 4 Stunden verkürzen.

e-Impfpass ersetzt Papierheft
Der elektronische Impfpass wird schrittweise zum neuen Standard in Österreich. Er gibt allen versicherten Personen einen digitalen Überblick über ihre Impfungen – etwa gegen COVID-19, Influenza, HPV oder Mpox. Hausärzte und andere Impfstellen tragen die Daten ein, der Papierausweis bleibt vorerst für Reisen oder ältere Einträge wichtig. Zugriff auf die Daten haben ausschließlich behandelnde Ärzte und befugtes Gesundheitspersonal. Nutzer können ihre Impfungen jederzeit über das ELGA-Portal mit ID-Austria einsehen – alle Zugriffe werden dokumentiert. Die Datenübertragung erfolgt verschlüsselt, Auswertungen nur anonymisiert. Eine Abmeldung vom e-Impfpass ist gesetzlich nicht möglich.