Rumänien: Ärzte sollen Herz-Implantate Verstorbener genutzt haben

Lesedauer beträgt 1 Minuten
Autor: Scho

Die rumänischen Behörden ermitteln gegen ein Ärzte-Netzwerk, das medizinisch nicht notwendige Herzoperationen vorgenommen und Patienten Implantate eingesetzt haben soll, die zuvor Leichen entnommen wurden. Ein Verdächtiger wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft am Samstagabend in Untersuchungshaft genommen. Der Kardiologe eines Krankenhauses in Iasi habe zwischen 2017 und 2022 insgesamt 238 medizinische Implantate „unbekannter Herkunft“ genutzt, erklärten die Ermittler.

Laut Staatsanwaltschaft sollen die von dem Arzt genutzten Implantate wie Herzschrittmacher oder Defibrillatoren teilweise toten Patienten entnommen worden sein. Durch die illegale Wiederverwendung habe er das Leben der Empfänger aufs Spiel gesetzt. Der Kardiologe steht im Verdacht, ein Netzwerk mit mindestens vier weiteren Ärzten angeführt zu haben, die für ihn Implantate besorgt haben sollen.

En großer Teil der Operationen zum Einsetzen von Implantaten sei medizinisch unbegründet gewesen, erklärte die Ermittlungsbehörde. Den Patienten seien „fiktive Diagnosen“ mitgeteilt worden, teilweise seien bei ihnen durch die Gabe von Medikamenten Herzsymptome gezielt erzeugt worden.

Rumänien, das seit 2007 zur Europäischen Union gehört, gibt im EU-Vergleich am wenigsten Geld für sein Gesundheitssystem aus. Das öffentliche Gesundheitssystem des Landes wurde in den vergangenen Jahren von zahlreichen Skandalen und Korruptionsaffären erschüttert.

(APA/AFP/red.)

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

33 Prozent mehr Darmkrebsfälle seit dem Jahr 2000
Europa

33 Prozent mehr Darmkrebsfälle seit dem Jahr 2000

Zu den Hauptursachen von Darmkrebs zählen vor allem lebensstilbedingte Risikofaktoren wie eine einseitige, ballaststoffarme, zu fett- und salzreiche Ernährung, ein hoher Alkohol- und Nikotinkonsum, Übergewicht und Bewegungsarmut.

Die Zeiten des Einzelkämpfertums sind vorbei

Die Zeiten des Einzelkämpfertums sind vorbei

„Die Selbstverwaltung muss enden“, so Karl Max Einhäupl von der Freien Universität Berlin - um sich sogleich aber selbst abzuschwächen. Die Anzahl der Spieler im Gesundheitsbereich und deren Partikularinteressen seien allerdings eine große Herausforderung für Reformen.

Cholera – UNO: „Äußerst besorgniserregender“ Ausbruch in Südostafrika

Cholera – UNO: „Äußerst besorgniserregender“ Ausbruch in Südostafrika

Grund für den weitreichenden und langwierigen Ausbruch seien schlechte Wasser- und Sanitärversorgung, anhaltende Konflikte sowie schwache Gesundheitssysteme, sagte UNICEF-Regionaldirektorin Lieke van de Wiel.