„In Abstimmung mit Gesundheitsreferent LH-Stv. Dr. Christian Stöckl werden wir die bewährte Zusammenarbeit mit Privatkliniken wiederaufnehmen“, informiert Dozent Paul Sungler, Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken: „Auf Grund der angespannten Situation bin ich froh, dass wir internistische Patientinnen und Patienten dorthin verlegen können. Das bringt etwas Entspannung in einer sehr prekären Lage.“
Ärztinnen und Ärzte der Salzburger Landeskliniken haben schon während der Corona-Pandemie mehr als 400 elektive Eingriffe in privaten Häusern durchgeführt – mit Unterstützung des dortigen Pflegepersonals. Nun werden die stark belasteten internistischen Stationen entlastet. In allen Fällen handelt es sich um Patientinnen und Patienten der allgemeinen Klasse, die verlegt werden.
Aktuelle Hintergründe für die Notwendigkeit der Partnerschaft zwischen öffentlichen und privaten Spitälern sind die Dreifachbelastung durch Corona, Influenza und RSV sowie die vielen „Langlieger“:
Eine Fülle an belastenden Faktoren
Bei Corona gibt es seit vier Wochen eine Seitwärtsbewegung mit Ausschlägen nach oben und unten. Mit Stand Mittwoch, 21. Dezember, mussten 44 Personen mit der Hauptdiagnose COVID und weitere 40 mit der Nebendiagnose Corona-positiv stationär versorgt werden. Seit Freitag, 16. Dezember, wurden in den Salzburger Landeskliniken 198 Personen positiv auf Influenza getestet – 37 mussten stationär aufgenommen werden, darunter 11 Kinder. Zwei Erwachsene liegen mit Influenza auf einer Intensivstation. Ebenfalls seit Freitag, 16. Dezember, wurden 16 Erwachsene und 10 Kinder stationär wegen einer Infektion mit dem RS-Virus aufgenommen, 3 Kinder mussten unmittelbar auf die Intensivstation eingeliefert werden. In den vergangenen Wochen wurden in der Kinder-Notfallambulanz 470 Kinder positiv auf RSV getestet.
Zudem gibt es in den Salzburger Landeskliniken mehr als 60 austherapierte Patientinnen und Patienten, die aber nicht entlassen werden können, weil es entweder keinen Platz in einem Pflegeheim oder keine ambulante Heimhilfe gibt. Sungler: „Wir müssen derzeit vor allem den Kinderbereich personell verstärken. Dieses Personal fehlt natürlich in anderen Bereichen. Daher hilft uns die Zusammenarbeit mit privaten Häusern.“ Die Zusammenarbeit startet noch vor Weihnachten.
Das Problem der „Langlieger“ müsse unabhängig von den akuten Infektionswellen langfristig gelöst werden. Pro Jahr gehen den Salzburger Landeskliniken auf diese Weise rund 5000 Belagstage verloren, die natürlich in der Akutversorgung der Bevölkerung fehlen.