Schmerzgesellschaft ortet "Jahrhundert-Chance"

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Autor: Scho

Die kürzlich erfolgte Integration der Schmerzmedizin in den „Österreichischen Strukturplan Gesundheit“ ist der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG) zufolge „eine Jahrhundert-Chance“ für die Schmerzversorgung in Österreich. Der nächste Schritt müsse nun aber sein, dass die regionalen Gesundheitsstrukturpläne der einzelnen Bundesländer die Schmerzmedizin ebenfalls verankern, wie es am in einer Pressekonferenz hieß.

„Heute sprechen wir über eine Jahrhundert-Chance für Österreichs Schmerzversorgung. Die Aufnahme der integrativen Schmerzmedizin in den Strukturplan ist ein Meilenstein, der uns einen grundlegenden Wandel in der Versorgung von Schmerzpatientinnen und -patienten ermöglicht“, sagte ÖSG-Präsident Wilhelm Eisner. Jetzt liege es an den Ländern, diese Pläne umzusetzen und „damit allen Schmerzpatienten einen besseren Zugang zu spezialisierter Hilfe zu bieten“.

Waltraud Stromer, Past-Präsidentin der ÖSG, unterstrich, wie wichtig die nächsten Schritte in den Bundesländern seien. „Die tatsächliche Verbesserung der Schmerzversorgung in Österreich hängt von den regionalen Strukturplänen der Bundesländer ab. Es geht darum, den Patientinnen und Patienten wohnortnahe und vor allem so rasch wie möglich sektorenüberschreitende Hilfe anbieten zu können“, unterstrich Stromer. Wien, Oberösterreich, Niederösterreich und die Steiermark arbeiten bereits an Pilotprojekten, „die aber natürlich auch finanziert werden müssen“.

Eine umfassende Schmerzbetreuung ist letztlich auch für die Kosten im Gesundheitssystem von Bedeutung. „Neben direkten Kosten wie Medikamente, Krankenhausaufenthalte und Co belasten Chronifizierungen zusätzlich auch das Pensionssystem. Die Einbindung der integrativen Schmerztherapie in die Versorgungsstruktur ist ein wichtiger Schritt, um Behandlungsverläufe effizienter zu gestalten und für Betroffene vor allem eine raschere Verbesserung zu ermöglichen“, erläuterte Andreas Krauter, Leiter des Fachbereichs Medizinischer Dienst bei der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK).

Die ÖSG rief die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in den Bundesländern dazu auf, „diese historische Möglichkeit wahrzunehmen und die neuen Standards in die regionalen Pläne aufzunehmen“. Damit solle ein landesweit abgestimmtes Netz der Schmerzversorgung etabliert werden, das den Menschen helfe, ihre Schmerzen gezielt zu bewältigen und vor allem Chronifizierungen zu verhindern.

(APA/red.)

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