Traumazentrum Wien: Gerüstet für absolute Ausnahmesituation

+++ Einrichtungen der AUVA sind federführend in der Vorbereitung auf Krisenszenarien +++

Es ist ein absolutes Albtraum-Szenario: ein Schusswechsel in einem hochfrequentierten Bereich eines Krankenhauses, mehrere Schwerverletzte, eine ungeklärte Situation mit einer aggressiven und bewaffneten Person. Das Traumazentrum Wien (TZW) der AUVA stellte sich im Rahmen einer Übung am Standort Meidling diesem Szenario. Beteiligt waren – neben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des TZW – Einsatzkräfte des Stadtpolizeikommandos Meidling, des Einsatzkommandos Cobra sowie der Katastrophenzug der Wr. Berufsrettung (MA 70). Koordiniert und vorbereitet wurde dieses aufwendige Übungsszenario von der Stabstelle OGK (Organisation für Großschadensereignisse und Katastrophen) unter der Leitung von Angelika Stadler-Wallig und gemeinsam mit den Oberärzten Joachim Renner und Thomas Kral.
„Wir haben am Standort Meidling des Traumazentrum Wien schon viel Erfahrung mit Krisenübungen“, erklärt Prim. Prof. Dr. Christian Fialka, ärztlicher Leiter des TZW und Leiter des Einsatzstabs. „Dieses Szenario hat uns aber vor völlig neue Herausforderungen gestellt, denn wir mussten mit einer chaotischen Situation und großer Gefahr für Personal und Patienten umgehen. Auch wenn ein Amoklauf bei uns im Krankenhaus hoffentlich für immer Fiktion bleibt: Die Kommunikation und die Abläufe im Krisenfall sowohl im Haus als auch mit den Partnerorganisationen müssen immer wieder trainiert und verbessert werden!“ Angesichts der Übungs-Annahme konnte der Einsatzstab auch nicht in den gewohnten Räumlichkeiten arbeiten, sondern musste improvisieren.

Logistische Herausforderung
Die Übung startete mit einem fiktiven Anruf aus dem Traumazentrum Wien bei der Notrufnummer der Polizei: „Bei uns wird im Bereich der Physiotherapie geschossen. Ich glaube, das ist ein Amoklauf!“ Nur Minuten später trafen zuständige Beamte vom Polizeikommando Meidling ein, kurz darauf schon das Einsatzkommando Cobra. Geübt wurde die Sichtung, Evakuierung und Erstversorgung der Verletzten, dabei kamen mehr als 20 Figurantinnen und Figuranten zum Einsatz, die detailgetreu geschminkt waren und spezifische Verletzungen simulierten. Sie wurden sowohl vom Einsatzkommando der Cobra als auch vom Katastrophenzug der Wiener Berufsrettung und dem Krankenhauspersonal „versorgt“. Im Krisenfall ist dies auch eine logistische Herausforderung, zumal beim Szenario Amoklauf unter Umständen nicht alle Bereiche des Krankenhauses gefahrlos zugänglich sind bzw. sofort großzügig geräumt werden müssen.
Etwa 15 Beobachterinnen und Beobachter dokumentierten den Übungsverlauf und hielten die Erkenntnisse für den Ernstfall fest. „Ich bin stolz darauf, dass das Traumazentrum Wien auch für komplexe Krisensituationen vorbereitet ist. Die Häuser der AUVA nehmen hier eine absolute Vorreiterrolle in Wien ein. Mit Übungen wie jener vergangene Woche verbessern wir laufend unsere medizinische und organisatorische Exzellenz“, so AUVA-Generaldirektor Alexander Bernart. „Mein Dank gilt der Übungsleitung, dem Stadtpolizeikommando Meidling und dem Einsatzkommando Cobra sowie dem Katastrophenzug der Wiener Berufsrettung wie insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der AUVA. Nur gemeinsam können wir die Sicherheit und Gesundheit der Wienerinnen und Wiener bestmöglich sicherstellen.“

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