Die Gesundheitsbranche trauert um einen IT-Vordenker und Digitalisierungspionier: Werner Leodolter, der ehemalige Vorstand der steirischen Spitalsgesellschaft Kages (2008 bis 2013), verstarb nach einem Autounfall in Island. Zusammen mit seiner Frau Andrea, sie ist Vizepräsidentin des steirischen Roten Kreuzes, hatte Werner Leodolter in Island Urlaub gemacht. Andrea Leodolter wurde bei dem Umfall schwer verletzt, sie ist aber außer Lebensgefahr.
Über den Unfallhergang ist noch nichts bekannt. Hergang und Ursache werden derzeit noch untersucht. Ereignet haben soll sich das Unglück bereits am Donnerstag der Vorwoche auf einer Landstraße im Süden der Insel, rund drei Stunden entfernt von der Hauptstadt Reykjavik. Der Rückflug des paares war an sich für den kommenden Mittwoch geplant.
Im Juli wäre Werner Leodolter 65 Jahre alt geworden. Der angesehene Experte galt als unkonventionell in vielerlei Hinsicht: Zuletzt war er IT-Chef der Kages und außerdem Professor für angewandte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Graz. Pläne für den Unruhestand hatte er jedenfalls reichlich: Erst vor drei Jahren hatte Werner Leodolter eine Firma gegründet, die sich mit Datenanalysen und patientenbezogenen Prognosemodellen befasst. Und auch politisch hatte er sich der Buchautor („Das Unterbewusstsein von Organisationen“, 2015) bis zuletzt eingemischt: Kürzlich präsentierte er ein Modell für ein „bedingungsvolles Grundeinkommen“.
Werner Leodolter hinterlässt seine Frau und zwei erwachsene Töchter.