Veränderungen wirken sich auf Mundgesundheit von Frauen aus

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Autor: Scho

Bei Frauen können sich hormonelle Veränderungen erheblich auf die Mundgesundheit auswirken. Schwankungen des Östrogen- und Progesteronspiegels erhöhen unter Umständen die Anfälligkeit für Zahnfleischerkrankungen oder verschlimmern bereits bestehende Erkrankungen. Diesen bei Frauen noch zu wenig erforschten Aspekten widmet der von Mittwoch bis Samstag in der Messe Wien stattfindende Kongress für Parodontologie und Implantologie (EuroPerio11) einen Schwerpunkt.

„Die Gesundheit von Frauen hat besondere Aspekte, die bei Diskussionen über die allgemeine Gesundheit, einschließlich der Mundgesundheit, oft übersehen werden“, berichtete Lior Shapira, wissenschaftlicher Leiter der EuroPerio11, in einer Aussendung der ausrichtenden European Federation of Periodontology (EFP). „Der wissenschaftliche Ausschuss der EuroPerio11 hat die Notwendigkeit erkannt, diese geschlechtsspezifischen Faktoren näher zu beleuchten und zu verdeutlichen, dass die Mundgesundheitspflege für Frauen in den verschiedenen Lebensphasen maßgeschneiderte Ansätze erfordert.“

Die Mundgesundheit wirkt sich auf die allgemeine Gesundheit von Frauen aus, insbesondere in wichtigen Lebensphasen wie Schwangerschaft und Menopause. Dies wiederum kann weiterreichende gesundheitliche Folgen haben, einschließlich möglicher Risiken während der Schwangerschaft. Parodontitis beginnt zudem häufig bei älteren Erwachsenen und fällt vielfach mit der Menopause zusammen, was zeigt, wie sich die hormonellen Veränderungen in dieser Zeit auswirken.

„Wir lernen ständig mehr über die Gesundheit von Frauen“, betonte die US-amerikanische Expertin Purnima Kumar. „Eine unbehandelte Zahnfleischerkrankung während der Schwangerschaft kann schwerwiegende Folgen haben, nicht nur für die Mutter, sondern auch für das Kind“, erläuterte sie. „In Zukunft werden wir mit mehr Daten wahrscheinlich spezielle Leitlinien und bessere Behandlungsalgorithmen für Frauen brauchen.“ Aber auch bei Männern sei die Mundgesundheit nicht vom Rest des Körpers isoliert.

Die EuroPerio ist laut Veranstalter mit mehr als 10.000 Teilnehmenden der größte Kongress im Bereich Parodontologie und Implantologie. 155 Referentinnen und Referenten aus 34 Ländern präsentieren aktuelle Forschungsergebnisse sowie weitere neue Entwicklungen. Weitere Themenschwerpunkte sind Künstliche Intelligenz (KI) in der Zahnmedizin, das Darm-Mikrobiom und Parodontitis und systemische Zusammenhänge mit Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.

(APA/red.)

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