Von Webtechnologien und Formel-1-Feeling: Einblicke in die Entwicklung von Kliniksoftware

Lesedauer beträgt 3 Minuten
Autor: Scho

Ludwig Hurt ist Leiter der Softwareentwicklung bei Meierhofer. Im Interview gibt er Einblicke in die Arbeit der EntwicklerInnen bei Meierhofer: Welche Aufgaben gehören zu dem Job, wie ist das Team aufgestellt, an welchen Produkten arbeitet die Entwicklung und welche Technologien kommen dafür zum Einsatz? Zudem verrät er, wie der Einstieg in diesen Bereich gelingt und wen er zur Erweiterung seines Teams noch sucht.

Wie sind Sie zu Meierhofer und Ihrem heutigen Job gekommen?

Ludwig Hurt: Meine Historie als Entwickler beginnt im Jahre 1985, als ich zum Geburtstag einen Commodore64 geschenkt bekommen habe. Nach der ersten Spielphase begann die Erforschung der Programmierung. Es war erstaunlich, was damals mit 64KByte und 1Mhz CPU Takt alles machbar war – das hat mich nicht mehr losgelassen. Ich hatte das Glück, die Informationsrevolution während meines Studiums der Informatik an der TU München voll mitzubekommen. Im Jahr 1989 hatte ich zum ersten Mal Kontakt mit dem Internet (Ping und FTP) – das World Wide Web war damals noch fünf Jahre entfernt. Nach dem Studium habe ich angefangen, Software zu entwickeln. Der „Hardcore-Programmierer“ war ich allerdings nie und habe schon immer lieber an Konzepten gearbeitet. Später habe ich immer häufiger auch Projekte geleitet und so führte mich mein Weg schließlich ins Management. Zuletzt habe ich die Softwareentwicklung bei einem Startup betreut, bevor ich vor fast zwei Jahren zu Meierhofer gekommen bin.

Was macht das Arbeiten bei Meierhofer für Sie so besonders?

Ludwig Hurt: Aufgrund der, vom Gesundheitsministerium getriebenen, Digitalisierungsoffensive im Gesundheitswesen und unserer M-KIS Next Strategie erleben wir aktuell eine große Dynamik. Deshalb ist es durchaus eine große Herausforderung für mich, die vielen Themen unter einen Hut zu bekommen – ganz nach dem Motto des Formel-1-Fahrers Mario Andretti: „If you have everything under control, you’re driving too slow“. Meine Teams unterstützen mich tatkräftig in der Spur zu bleiben. Diese positive Mentalität habe ich in keinem vergleichbaren Unternehmen erlebt.

An welchen Produkten arbeitet ihr in der Entwicklung und welche Technologien werden dafür derzeit eingesetzt?

Ludwig Hurt: Meine Teams sind an allen Produkten beteiligt, die bei unseren Kunden im Einsatz sind. Wir sind unter anderem für das Design und die Programmierung unserer Softwarelösungen M-KIS (Krankenhausinformationssystem) und M-PDMS (Patientendatenmanagementsystem) verantwortlich. Die Liste der Technologien, die wir dafür einsetzen, ist vielfältig: Bei der Entwicklung unserer Produkte ist unser primärer Stack .NET natürlich mit C#. Als Datenbankgrundlage nutzen wir MSSQL und unser Application Lifecycle Management (ALM) erfolgt über den Azure DevOps Server. Die Frontend Technologien reichen von Windows Presentation Foundation (WPF) bis hin zu Frameworks wie Vue.js und Xamarin.

Wohin bewegen wir uns perspektivisch in der Entwicklung?

Ludwig Hurt: Seit einiger Zeit beschreiten wir den Weg der Serviceorientierte Architektur (SOA), um die Oberfläche und das Backend voneinander zu trennen, sowie die Modularisierung zu unterstützen. Neuentwicklungen werden, gemäß unserer M-KIS Next Strategie, nur noch in Webtechnologie umgesetzt, um eine Interaktion mit dem System anzubieten, die ein intuitives Nutzererlebnis ermöglicht und sich am aktuellsten Stand der Technik orientiert.

Wie ist die Entwicklung bei Meierhofer aufgestellt, welche Teams gibt es?

Ludwig Hurt: Wir arbeiten in SCRUM-Teams. Diese sind vorwiegend fachlich geschnitten, damit jedes Softwaremodul eine eindeutige Heimat hat. So gibt es beispielsweise ein Team für die Lösungen aus dem Ambulanz- und Pflegebereich, eines spezialisiert auf M-PDMS, und so weiter. Die Teams setzen sich aus Mitarbeitenden mit unterschiedlicher Expertise zusammen, beispielsweise aus Entwicklerinnen, Produktmanagerinnen und Kolleg*innen aus dem Bereich Testing und Qualitätssicherung.

Es ist kein Geheimnis, dass wir auf der Suche nach Verstärkung in der Entwicklung sind. Welche Positionen gibt es zu besetzen?

Ludwig Hurt: Man kann bei uns als Frontend-, Backend- und Fullstack-Entwicklerin sowie als Softwarearchitektin einsteigen. Wir sind hier sehr flexibel. In der Frontend-Entwicklung ist man für die Webprogrammierung in Typescript mit dem Vue.js Framework verantwortlich. Die Frontendentwickler*innen greifen auf eine Serviceschicht zu, aus der sie alle erforderlichen Daten erhalten und sind ausschließlich für die Visualisierung von Daten und Logik der Oberflächen zuständig. Spannende Herausforderungen sind dabei das korrekte Anzeigen der komplexen Zustände im System sowie die Plausibilitätsprüfungen. Backend-EntwicklerInnen beschäftigen sich mit der Programmierung der Serviceschicht in C# sowie mit Anpassungen der Datenbank.

Unsere ArchitektInnen sind zuständig für die Konzeption von Softwarelösungen unter Berücksichtigung der vorhandenen Systeme und Technologien (C#/.NET, HTML5, SQL und Web Frameworks). Dabei soll die Konzeption der Lösungen einerseits einfach sein, andererseits aber möglichst allgemein nutzbar und wiederverwendbar bleiben.

Wie gelingt der Einstieg in diese Bereiche und wen suchen Sie dafür?

Ludwig Hurt: Hinsichtlich des Einstiegslevels sind wir sehr offen. Eine entscheidende Rolle spielt der sogenannte Cultural Fit, also die kulturelle Passung in den Teams, die gekennzeichnet sind von hoher Hilfsbereitschaft und Kollegialität. Ein hoher Qualitätsanspruch an den Code, die Bereitschaft, sich mit Tatkraft einzubringen und aktiv mitzugestalten, runden das Bild ab.

Neueinsteigerinnen profitieren bei uns von einem Onboarding-Programm inklusive Mentorin. Diese Begleitung in den ersten Monaten hilft, zu verstehen, wie wir arbeiten, wo man notwendige Informationen findet, kurzum, schneller und besser anzukommen und sich wohl zu fühlen.

In Bezug auf das „Wo“, sind wir flexibel: Wir suchen neue Kolleg*innen für alle unsere Standorte und bieten auch die Möglichkeit der mobilen Arbeit.

Was möchten Sie Ihren neuen Mitarbeitenden noch mitgeben?

Ludwig Hurt: Aufgrund unserer flachen Hierarchien können unsere KollegInnen sehr eigenständig und eigenverantwortlich arbeiten – sie genießen Vertrauen und Freiräume, können Ideen einbringen und vorantreiben. Ein Wechsel in ein anderes Fachteam oder in einen anderen Bereich unterstützen wir gern, ebenso den Wunsch, sich persönlich und technologisch weiter zu entwickeln. Hierfür gibt es ein umfangreiches internes Schulungsangebot in der Meierhofer Akademie sowie die Möglichkeit zur Teilnahme an externen Seminaren.

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