Zum Weltgesundheitstag am 7. April haben Volksanwaltschaft und Pensionistenverband (PVÖ) gefordert, alle im heimischen Impfplan empfohlenen Impfungen für die Bevölkerung gratis abzugeben. Die selbst zu tragenden Kosten für eine Vollimmunisierung gegen die möglicherweise sehr schmerzhafte Gürtelrose (Herpes Zoster) betragen z.B. rund 500 Euro, kritisierte Volksanwalt Bernhard Achitz (SPÖ). „Empfohlene Impfungen sollten kostenlos sein“, betonte Achitz.
Volksanwalt Bernhard Achitz: „Gesundheit darf nicht vom Einkommen abhängen – das muss auch für Vorsorge gelten“
„Gesundheitsvorsorge muss man sich leisten können, auch hier gibt es immer noch Zwei-Klassen-Medizin“, erläuterte der Volksanwalt. Die Herpes-Zoster-Impfung ist laut Impfplan für Über-50-Jährige und weitere Risikopersonen empfohlen. In einigen Beschwerden an die Volksanwaltschaft beklagten sich Menschen, dass es dennoch nicht einmal einen Kostenzuschuss gibt. „Gesundheit darf nicht vom Einkommen abhängen – das muss auch für Vorsorge gelten“, so Achitz.
„Behandlung teurer als Impfen“
Auch der PVÖ forderte in einer Aussendung, dass künftig alle im Impfplan empfohlenen Immunisierungen (ausgenommen Reise-Impfungen) kostenlos angeboten werden sollen. „Ältere Menschen, die durch ihr schwächeres Immunsystem auch im Schnitt anfälliger sind, sind besonders häufig betroffen. So auch z.B. von Pneumokokken, gegen die – wie auch bei der Gürtelrose – eine Impfung empfohlen, aber ebenfalls privat zu bezahlen ist“, erklärte PVÖ-Präsident Peter Kostelka. Die Behandlung einer erfolgten Infektion sei zudem im Allgemeinen wesentlich teurer, als das Impfen.
„Impfungen, die vom Nationalen Impfgremium empfohlen werden, sollen grundsätzlich kostenlos und niederschwellig angeboten werden“, hatte bereits am Dienstag SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher in einer eigenen Aussendung gefordert. Er bezog sich auch auf ein Interview mit ÖGK-Obmann Andreas Huss in den „Oberösterreichischen Nachrichten“ (Dienstag-Ausgabe), wonach dieser neben dem bestehenden kostenlosen Kinderimpfprogramm auch „Schritt für Schritt ein niederschwelliges Erwachsenen-Impfprogramm etablieren“ will.
Nähere Details zum nationalen impfplan finden sie hier.
(APA/red.)