Die Österreicher waren im Vorjahr im Schnitt gut zwölf Tage im Krankenstand. Damit hat sich die Zahl gegenüber 2020 kaum verändert. Das zeigt die Fehlzeitenstatistik, die vom Wifo im Auftrag der Sozialversicherung erstellt wurde. Konkret verbrachten die unselbstständig Beschäftigten im Jahresverlauf durchschnittlich 12,3 Kalendertage im Krankenstand, 2020 waren es 12,7. Es gab zwar mehr Fälle, die dauerten aber kürzer. Corona-Genesungen brauchten mehr Zeit.
Der Anteil der Versicherten, die 2021 mindestens einmal im Krankenstand waren, stieg von 56,8 auf 57,4 Prozent, dafür gingen die Krankenstandstage je Fall von 11,7 auf 10,3 Tage zurück. In diesen Zahlen sind die behördlich verordneten Covid-19-Quarantänezeiten nicht enthalten.
Wifo-Analysen zeigten, dass Covid-19-Krankenstände über dem Durchschnitt lagen, was die Dauer des Krankenstands anlangt, und dass Männer durchschnittlich länger davon betroffen waren als Frauen. Die durchschnittliche Dauer bei nachgewiesenen Covid-19-Krankenständen war mit 13,4 Tagen im Schnitt um drei Tage länger als die Krankenstände über alle Diagnosen hinweg. Die Abwesenheit vom Arbeitsplatz betrug covidbedingt bei Männern im Schnitt 14,8 Tage und bei Frauen 11,7 Tage.
Einkommen und Branche wirken sich auf Krankenstand-Dauer aus
Beschäftigte im unteren Einkommensviertel haben bei einer Corona-Erkrankung im Schnitt um 2,5 Tage mehr Abwesenheiten als Beschäftigte im oberen Einkommensviertel. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit bei Covid war in der Energieversorgung, im Bereich Verkehr und in der öffentlichen Verwaltung am höchsten, während im Handel aber auch im Gesundheits- und Sozialwesen die Fehlzeiten deutlich kürzer ausfielen.
Die Zahl der psychischen Erkrankungen ist im Vorjahr weiter angestiegen. Psychische Erkrankungen waren 2021 für 3,2 Prozent aller Krankenstandsfälle, aber für 11,4 Prozent aller Krankenstandstage verantwortlich. Entsprechende Erkrankungen sind die häufigste Ursache von Neuzugängen in die Invaliditäts- bzw. Berufsunfähigkeitspension.
Ebenfalls ein großes Thema sind Muskel- und Skeletterkrankungen, die einen 22-prozentigen Anteil am Krankheitsgeschehen haben. Dagegen liegt die Zahl der Arbeitsunfälle weiter auf sehr niedrigem Niveau. In Summe waren von den österreichweit rund 720.000 Unfällen im Jahr 2021 nur rund 100.000 Arbeitsunfälle.
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