Die Zahl der Krankenstände steigt wieder. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) verzeichnete im Jahr 2022 mehr als sechs Millionen Krankenstandsfälle, berichteten die „Salzburger Nachrichten“. Nicht nur in den schwer vergleichbaren Coronajahren 2021 und 2020 waren es mit 4,5 bzw. 3,9 Millionen Fällen deutlich weniger. Auch im Vergleich zu 2018 (5,0 Mio. Fälle) und 2019 (5,1 Mio.) war das ein Plus von etwa 20 Prozent.
Und die Tendenz ist weiter steigend: Heuer gab es bereits bis Mitte März 1,5 Millionen Fälle. Auch summiert auf Krankenstandstage liegen die Zahlen 2022 über den Vorjahren: 77,3 Millionen Krankenstandstage kamen zusammen, 68 Millionen waren es im Jahr davor. Die ÖGK hatte in den letzten Wochen bereits mehrfach über hohe Krankenstandzahlen infolge einer stärkeren Grippewelle als in den Corona-Jahren berichtet. Aber nicht nur die starke Zunahme an Atemwegsinfektionen haben die Krankenstände steigen lassen, auch die Coronazahlen tragen nach wie vor dazu bei.
Eingerechnet sind in den Daten nur die bei der ÖGK versicherten unselbstständig Beschäftigten, mit über 80 Prozent aller Versicherten ist das aber die große Mehrheit. Die Daten für alle Versicherten inklusive Beamte, Selbstständige, Bauern für 2022 werden mit dem im Auftrag der Sozialversicherungen vom Wirtschaftsforschungsinstitut erstellten Fehlzeitenreport erst gegen Ende des Jahres vorliegen. Wifo-Experte Benjamin Bittschi sieht in den nun veröffentlichten ÖGK-Zahlen aber keinen langfristigen Trend und verweist darauf, dass die Zahl der Krankenstandstage pro Beschäftigten seit Jahren eher stagniert.
(APA/red.)