Laut Gesundheitsministerium kämpfen mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen mit depressiven Symptomen. Sechs von zehn haben Essstörungen und sogar jeder Zweite leidet unter Schlafstörungen. 16 Prozent haben wiederholt Suizidgedanken! Die Pandemie mit dem Verlust der normalen Alltagsrituale hat diese Situation bedeutsam verschärft.
Für die beiden KAGes-Vorstände Univ. Prof. Ing. DDr. Gerhard Stark und Dipl. KHBW Ernst Fartek, MBA bedeutet die bauliche Erweiterung eine wichtige notwendige Stärkung des fachpsychiatrischen Angebotes: „Mit dem zusätzlichen und modernisierten Raumangebot reagieren wir auf die gestiegenen Anforderungen unserer jüngsten Patient*innen zukunftsweisend und bedarfsgerecht.“
Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß: „Gerade die Pandemie hat gezeigt, dass Kinder und Jugendliche oft ‚unerhört‘ psychische Belastungen und Erkrankungen erleiden. Der sukzessive Ausbau des betreuenden und behandelnden Angebots in der KAGes ist dahingehend Schritt halten mit dem Bedarf an Hilfe in dieser herausfordernden Zeit.“
„Wohngruppen“ um den „Dorfplatz“
Die neue räumliche Lösung beinhaltet Ein- und Zweibettzimmer mit Tagräumen. Damit können „Wohngruppen“ um einen zentralen Stützpunkt mit „Dorfplatz“ gebildet werden. Die Anordnung der Multifunktionsräume, Untersuchungszimmer und Therapiezimmer schaffen eine betriebs-organisatorisch optimierte Infrastruktur zur Behandlung der jungen psychisch erkrankten PatientInnen, zu der auch therapeutische Maßnahmen wie Ergotherapie, Freizeit- und Beschäftigungstherapie sowie Physiotherapie zählen.
Das Kostenziel für das Bauprojekt beträgt rund elf Millionen Euro. Aufgrund der bekannt hohen steirischen Wertschöpfung von KAGes-Bauten ist damit auch ein starker Impuls für die heimische Bauwirtschaft zu erwarten. Besonderes Augenmerk wird auf die nachhaltig ökologische Bauweise gelegt. In hybrider Bauweise und in Harmonie mit dem bestehenden Baubestand soll die bereits bewährte Holzbauweise eingesetzt werden und eine gesteigerte Innenraumqualität bringen. Dank der nachhaltigen Bauweise können der Energieverbrauch sowie die CO2-Emissionen deutlich gesenkt werden.