BioNTech tiefer in Verlustzone - Fokus auf Krebspipeline

Lesedauer beträgt 1 Minuten
Autor: Scho

Das deutsche Biotechunternehmen BioNTech ist wegen des eingebrochenen Corona-Geschäfts und höherer Forschungskosten tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Im zweiten Quartal schrieb BioNTech einen Nettoverlust von gut 807 Mio. Euro, nach einem Minus von rund 109 Mio. Euro im Vorjahr, wie der Konzern mit Sitz in Mainz mitteilte.

Der Umsatz sank auf 128,7 von 167,7 Mio. Euro. „Unsere Umsätze im zweiten Quartal entsprechen der aktuellen Marktnachfrage nach einem saisonalen endemischen Covid-19-Impfstoff“, erklärte Finanzchef Jens Holstein.

BioNTech hatte bereits im vergangenen Jahr das Ende der Pandemie und den Nachfrageeinbruch bei Corona-Impfstoffen zu spüren bekommen, weshalb Umsatz und Gewinn deutlich nachgaben. Das Unternehmen konzentriert sich inzwischen auf die Entwicklung seiner Krebsmedikamente und will 2026 das erste Mittel auf den Markt bringen. Ende Juli hatte das Unternehmen mit einem seiner fortgeschrittensten mRNA-Projekte einen wichtigen Studienerfolg verbucht. Bei der Krebsimmuntherapie BNT111 habe das erste potenzielle mRNA-Krebsmittel in einer klinischen Studie der Phase 2 das vorrangige Ziel der Untersuchung erreicht, hieß es damals.

Die Forschungs- und Entwicklungskosten kletterten im zweiten Quartal auf 584,6 Mio. Euro, verglichen mit 373,4 Mio. Euro im Vorjahr. „Wir fokussieren uns im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres auf unsere langfristige Wachstumsstrategie, die durch unsere starke finanzielle Position unterstützt wird“, erklärte Holstein. Ziel sei die Transformation von BioNTech in ein Multiprodukt-Unternehmen.

Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern unverändert mit einem Umsatz von 2,5 bis 3,1 (2023: 3,8) Mrd. Euro, die Forschungsausgaben sollen unverändert bei 2,4 bis 2,6 Mrd. Euro liegen. An der Börse sorgte das Zahlenwerk für wenig Begeisterung, die Aktien des Konzerns fielen in Frankfurt zeitweise um fast sechs Prozent und holten später einen Teil der Verluste wieder auf.

(APA/ag./red.)

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

EU-Kommission will stärkere Beteiligung von Patienten an Health Technology Assessments

EU-Kommission will stärkere Beteiligung von Patienten an Health Technology Assessments

Die Europäische Kommission hat ein internationales Konsortium aus EURORDIS-Rare Diseases Europe, dem Europäischen Patientenforum (EPF) und die Privatuniversität UMIT TIROL ausgewählt das Ausbildungsprogramm EUCAPA (European Capacity Building for Patients) aufzubauen. Dazu fand Mitte März das erste Konsortialtreffen der Partnerorganisationen und der zuständigen EU-Kommissariate am Campus der UMIT TIROL in Hall in Tirol statt.

USA: Erstmals Medikament gegen schwere Nahrungsmittelallergien
Nüsse, Milch & Co.

USA: Erstmals Medikament gegen schwere Nahrungsmittelallergien

Außer der Vermeidung des Allergens gab es bisher kaum medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten. Der Antikörper Omalizumab wurde in den USA jetzt als Therapiepräparat zugelassen.