Die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe im Krankenhaus Oberpullendorf wird erweitert und spezialisiert sich auf das Thema Kinderwunsch und sanfte Geburt. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) betonte bei der Vorstellung, dass die Geburtenstation – nach jahrelanger Diskussion über eine etwaige Schließung – erhalten bleibt.
Das erste burgenländische IVF-Baby (In-vitro-Fertilisation, künstliche Befruchtung) wird heuer 24 Jahre alt, verwies der Leiter der Kinderwunsch Burgenland, Peter Bauer, auf die 25-jährige Erfahrung am Standort. In all den Jahren wurden 3.400 Paare betreut, 3.700 IVF-Versuche unternommen und 1.200 Kinder geboren. Die Schwangerschaftsrate von 40 Prozent könne sich österreichweit sehen lassen, so Bauer. „Nach 25 Betriebsjahren eine solche Aufwertung zu erfahren, ist nicht nur ein schöner Zufall, sondern sehen wir als Bestätigung für unsere Arbeit.“ Die Abteilung werde nun personell aufgestockt und bekomme neue Räumlichkeiten: „Ich freue mich, dass die Reproduktionsmedizin mehr als gesichert ist für die nächsten Jahre“, so Bauer.
Die Gesundheit Burgenland betreibt laut Stephan Kriwanek, medizinischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, zwei gynäkologische Abteilungen, in Oberpullendorf und Oberwart. Beide wurden bisher von Alexander Albrecht geführt. Sie werden nun geteilt, die Ausschreibung laufe derzeit und die zwei Standorte werden unterschiedlich ausgerichtet. Während im neuen Spital in Oberwart der Schwerpunkt auf Onkologie und komplizierten Geburten liegen wird, zumal es dort auch eine Neonatologie gibt, geht es in Oberpullendorf um das Thema Kinderwunsch, Endometriose und sanfte, familienbetonte Geburten. „Auch im Fall unerwarteter Schwierigkeiten kann eine sichere Geburt angeboten werden“, betonte Kriwanek aber.
Das Angebot der Kinderwunsch Burgenland soll noch weiter verbessert und vergrößert werden, verwies Leiter Kazem Nouri etwa auf gleichgeschlechtliche Paare oder Transgender-Personen. Aktuell läuft auch die Zertifizierung für das Endometriosezentrum. Nouri betonte, dass auch nach einer Krebstherapie eine Schwangerschaft möglich sein kann.
Die Klinik Oberpullendorf wird aktuell um ein Logistikzentrum erweitert, 2025 wird auch ein MRT-Gerät installiert. Ausgebaut wird nun auch die Gynäkologie und Geburtshilfe, man habe sich für den Erhalt entschieden, so Doskozil unter Applaus des anwesenden Personals.