Die niederösterreichische Landesgesundheitsagentur (LGA) bekommt mit Gerhard Dafert per 1. März einen neuen Vorstand. Der derzeitige Landesamtsdirektor-Stellvertreter folgt dem scheidenden Konrad Kogler nach und wird im Verbund mit Elisabeth Bräutigam agieren. Beschlossen wurde die Rochade am Dienstag in der Sitzung der Landesregierung. Ein Nachfolger für Alfred Zens, der noch bis Ende Februar als Vorstand an Bord ist, wird per Ausschreibung gesucht.
Dafert, Jahrgang 1964, ist seit Juni 2021 Landesamtsdirektor-Stellvertreter. Zuvor war er über 20 Jahre hinweg Leiter der Personalabteilung des Landes. In diese Zeit fielen auch die Übernahmen von 20 Gemeindespitälern durch das Land. Dafert habe damals die Eingliederung „von fast 20.000 Bediensteten der Gemeindespitäler in den Landesdienst umsichtig begleitet und gesteuert“, befand Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in einer Aussendung. „Von Anfang an in die Entwicklung eingebunden, kennt er Organisationsstruktur und Personalwesen der Landeskliniken und der Landesgesundheitsagentur von Grund auf.“
Der für die Kliniken zuständige ÖVP-Landesrat Ludwig Schleritzko sieht in Dafert den Richtigen, „um die großen Herausforderungen im Personalbereich des Gesundheitswesens anzugehen und die NÖ LGA sicher in die Zukunft zu führen“. Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ebenfalls ÖVP), politisch für die Pflege- und Betreuungszentren der LGA verantwortlich, strich Daferts Qualifikationen „insbesondere im Rechts- und Personalwesen“ hervor.
Kogler, zuvor u.a. Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit im Innenministerium und Landespolizeidirektor von Niederösterreich, hatte im November des Vorjahres angekündigt, sich nicht mehr für eine neue Funktionsperiode als Vorstand der LGA zu bewerben. Mit Zens, bisher für Finanzen zuständig, geht mit Ende Februar ein weiteres Vorstandsmitglied. Seine künftige Funktion: Geschäftsführer im Krebsbehandlungs- und Forschungszentrum MedAustron in Wiener Neustadt. Eine öffentliche Ausschreibung des dritten LGA-Vorstandspostens läuft, Bewerbungen können bis spätestens 11. Februar abgegeben werden.
In der Sitzung der Landesregierung stimmte am Dienstag die SPÖ laut eigenen Angaben gegen die Rochade in der Führungsetage der LGA. Der Rückzug von zwei der drei Vorstandsmitglieder hätte die Möglichkeit geboten, „die ineffizienten Strukturen zu überarbeiten“, wurde in einer Aussendung der Sozialdemokraten hervorgehoben. „Diese Chance wurde von der schwarz-blauen Koalition in Niederösterreich vertan. Statt notwendige Reformen anzugehen, wird weiter Geld in der Verwaltung verschwendet, das in den Spitälern fehlt“, sagte Sven Hergovich, Landesparteivorsitzender und Landesrat.
(APA/red.)