Landarztstipendien werden verlängert und erhöht

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Autor: Scho

Die niederösterreichischen Landarztstipendien werden verlängert und von 923 auf 977 Euro pro Monat erhöht. Bewerber verpflichten sich dazu, nach Abschluss der Ausbildung fünf Jahre lang als Allgemeinmedizinerin oder Allgemeinmediziner in einer Bedarfsregion im Bundesland zu arbeiten. Derzeit gibt es laut Aussendung von Dienstag rund 30 Stipendiaten, im Vorjahr haben elf Personen den Zuschlag erhalten. Die Ausschreibungsfrist für das Studienjahr 2024/25 endet am 15. September.

Bis zu 20 Studierende werden im Rahmen der zu Wochenbeginn gestarteten Ausschreibung unterstützt. „Mit den blau-gelben Landarztstipendien fördern wir Studierende, die nach ihrem Uni-Abschluss als Allgemeinmediziner in Niederösterreich tätig sind und das Gesundheitssystem in unseren Regionen stärken“, hielten der für Wissenschaft zuständige LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und der für die Landeskliniken verantwortliche Landesrat Ludwig Schleritzko (beide ÖVP) fest: „Wir müssen den medizinischen Nachwuchs schon während dem Studium bestmöglich fördern und wollen, dass die jungen Medizinerinnen und Mediziner nach dem Studium auch tatsächlich in Niederösterreich tätig werden.“

Für die Stipendien können sich Studierende der Humanmedizin an öffentlichen und privaten Universitäten ab dem dritten Jahr bewerben. Die Förderung wird für maximal vier Jahre gewährt, erläuterte Pernkopf. Für die Stipendiatinnen und Stipendiaten gebe es nach Abschluss ihrer universitären Ausbildung eine Turnusplatz- bzw. Jobgarantie, betonte Schleritzko: „Wir möchten jungen Medizinerinnen und Medizinern so die Chance geben, im niedergelassenen Bereich oder in den Kliniken Fuß zu fassen.“ Für die Abwicklung ist die Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich m.b.H. verantwortlich.

SPNÖ-Gesundheitssprecherin LAbg. Karin Scheele forderte in einer Aussendung eine „massive Aufstockung“ der Stipendienzahl: „Wir wissen, dass in Niederösterreich knapp 300 Allgemeinmediziner mit Kassenvertrag über 60 Jahre alt sind. Da reichen 30 Landarzt-Stipendien bei weitem nicht aus.“ Im Burgenland etwa würden 50 zur Verfügung stehen, umgerechnet auf die niederösterreichische Bevölkerung wären das rund 290 Stipendien. „Diese Größenordnung erscheint als angemessen“, meinte Scheele.

VPNÖ-Gesundheitssprecher LAbg. Franz Dinhobl verwies wiederum darauf, dass es neben den Landarzt-Stipendien weitere Stipendien gebe. „Das Burgenland hat weder Medizinunis noch ein einziges Universitätsklinikum und muss deshalb seine angehenden Medizinerinnen und Mediziner in anderen Bundesländern, wie etwa bei uns in Niederösterreich, ausbilden“, teilte Dinhobl in einer Stellungnahme mit.

(APA/red.)

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