Mit 1. Jänner wird eine weitere strukturelle Veränderung in der steirischen Spitalslandschaft umgesetzt: Das LKH Voitsberg der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) wird mit Jahresbeginn Teil eines Verbundes mit dem LKH Graz II und somit in die Strukturen des Grazer Standorts integriert. Der Spitalsstandort Deutschlandsberg wird mit dem LKH Südsteiermark in den neuen Verbund Südweststeiermark eingegliedert, hieß es in einer Aussendung.
KAGes-Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark schilderte: „Die Integration des Standortes Voitsberg in das LKH Graz II ist ein zusätzlicher wichtiger Bestandteil unserer Strategie, die steirische Gesundheitsversorgung zukunftsorientiert aufzustellen. Mit dieser strukturellen Anpassung reagieren wir gezielt auf die wachsenden Anforderungen an ein modernes und patientenzentriertes Gesundheitssystem in der Region.“ Die stärkere Zusammenarbeit der Standorte führe zu einer besseren Versorgung, hieß es in der Aussendung. „Durch die neuen Synergien können wir nicht nur die medizinische Versorgung verbessern, sondern auch wirtschaftliche und technische Ressourcen effizienter einsetzen“, ergänzte Finanzvorstand Ulf Drabek.
Der ärztliche Direktor des LKH Graz II Michael Lehofer sagte: „Die Erweiterung der internistischen Kompetenz durch die Integration des Standortes Voitsberg in unser LKH ist ein bedeutender Schritt für die Gesundheitsversorgung in der Steiermark. Durch die Stärkung des altersmedizinischen Schwerpunktes am Standort Voitsberg schaffen wir ein einzigartiges internistisches Versorgungsnetz.“ Bereits im Oktober 2024 war die Innere Medizin am Standort Graz West neu organisiert worden. Die bisherigen Departmentstrukturen wurden aufgelöst und in zwei spezialisierte Abteilungen überführt: eine für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie sowie eine für Kardiologie und Intensivmedizin. Die Notaufnahme bleibe weiterhin interdisziplinär. Künftig werden am Standort Voitsberg Leistungen in den Bereichen Akutgeriatrie, mobile Remobilisation und Allgemeine Innere Medizin erbracht.
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würde die Integration Vorteile bringen: „Neben einer verbesserten Dienstplansicherheit ergeben sich durch die Zusammenführung der Standorte neue Synergien. Der Arbeitsplatz bleibt für die meisten Kolleginnen und Kollegen unverändert, während sich zugleich neue berufliche Entwicklungsmöglichkeiten auftun“, wurde seitens der KAGes erklärt.
Mit der Zusammenführung der Standorte ergibt sich für das LKH Voitsberg allerdings eine Reduktion bei den Ambulanzzeiten. Bisher war diese von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Sie wird aber künftig nur noch von 8.00 bis 14.00 Uhr geöffnet sein. Die SPÖ Steiermark sprach sich zwar für den Verbund aus, kritisierte aber die geplante Kürzung der Ambulanzzeiten in einer Aussendung: „Eine derartige Einsparungsmaßnahme war und ist für uns nicht akzeptabel. Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung darf nicht durch diese Einschränkungen gefährdet werden. Seitdem sich eine Koalition ohne SPÖ abzeichnet werden hier Fakten geschaffen, die in keiner Art und Weise mit der SPÖ abgestimmt waren“, sagte Parteivorsitzender Max Lercher. Die Sozialdemokraten forderten die neue FPÖ-ÖVP-Landesregierung auf, „von diesen Sparplänen abzusehen und die aktuelle medizinische Versorgung in Voitsberg in vollem Umfang aufrechtzuerhalten“.
Die Verbünde bei der KAGes stellen sich mit den neuen Zusammenlegungen nun ab 1. Jänner 2025 wie folgt dar: Die Standorte Bad Aussee und Rottenmann bilden den Verbund LKH Rottenmann-Bad Aussee, zum Verbund LKH Hochsteiermark gehören die Standorte Mürzzuschlag, Bruck an der Mur und Leoben und der Verbund LKH Südweststeiermark besteht aus den Standorten Deutschlandsberg, Wagna und Bad Radkersburg. Das LKH Murtal umfasst die Krankenhäuser Stolzalpe, Judenburg und Knittelfeld. Die Spitäler Feldbach, Fürstenfeld und Hartberg sind im Verbund LKH Oststeiermark zusammengefasst, während das Krankenhaus Weiz in einem Verbund mit dem LKH-Universitätsklinikum Graz ist. Zum Verbund LKH Graz II gehören nun neben dem LKH Graz-West auch der Standort Graz-Süd, Voitsberg und Enzenbach nördlich von Graz. Zu den Spitalsstandorten kommen auch noch das Landespflegezentrum Mautern, jenes in Mürzzuschlag und jenes in Bad Radkersburg. In Hörgas ist auch noch ein Facharztzentrum angesiedelt.
(APA/red.)