MedMobil1450 wird auf drei steirische Regionen ausgedehnt

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Autor: Scho

Die Steiermark baut ab 1. Oktober ihren nächtlichen Visitendienst von Bereitschaftsärzten von Graz auf drei Regionen aus. Die MedMobil 1450 genannte Einrichtung soll nicht erforderliche Fahrten in Spitalsambulanzen reduzieren helfen. Vermittelt wird sie übers Gesundheitstelefon 1450. Das Angebot wird in den Regionen Leibnitz/Wildon, Kindberg/Bruck und Weiz/Gleisdorf ausgerollt. Das Pilotprojekt ist auf sechs Monate angelegt und kostet rund 370.000 Euro, hieß es am Montag.

„Das Grundmodell ist: nicht der Patient soll zum Arzt kommen, sondern auch der Arzt zum Patienten“, sagte Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) in Graz. Es gehe um die Schließung einer Lücke in der Primärversorgung und um die Entlastung der Spitalambulanzen. „In Graz gibt es das bereits, nun wird es in die steirischen Regionen exportiert. Wobei wir wissen, dass nicht alles von heute auf morgen geht“, sagte Drexler. Wenn jemand sich krank fühle und nicht wisse, was zu tun sei, dann trete das MedMobil 1450 auf den Plan. Viele der Fälle seien ja von Allgemeinmedizinern schon zu lösen.

Landeshauptmannstellvertreter Anton Lang (SPÖ) sagte, es gehe um die Schaffung der bestmöglichen Gesundheitsversorgung in den steirischen Regionen. Er zählte an bisherigen diesbezüglichen Leistungen der Landesregierung den Ausbau der Primärversorgungszentren oder auch das Gehaltspaket für Mitarbeiter der Kages auf. SPÖ-Landtagsklubobmann Hannes Schwarz sprach von einer innovativen und bürgernahen Gesundheitsversorgung, einem wichtigen Mosaikstein in der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. In Graz gebe den nächtlichen Visitendienst von 23.00 bis 5.00 Uhr, in den Pilotregionen werde es von 23.00 bis 4.00 Uhr sein. Man werde die Projekte laufend evaluieren.

Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) sagte, was in Graz gehe, müsse auch in den Regionen gehen. Der Bedarf sei da, alleine im ersten Quartal 2024 habe es rund 25.000 Anrufe beim Gesundheitstelefon 1450 gegeben, im zweiten rund 20.000 Anrufe. Die niedrigere Zahl sei auch durch das Ende der Infektionssaison bedingt gewesen. 1450 diene den Ratsuchenden als „Navigator durch das System“, nach Abklärung der Situation könne der bereitschaftshabende Visitenarzt direkt geschickt werden, wenn erforderlich. Im Fall des Falles werde auch ein Rettungswagen geschickt.

Petra Zinell, Geschäftsführerin der (GVG), erläuterte, dass die Steiermark in 25 Bereitschaftsregionen aufgeteilt sei, in denen Ärzte bis 23.00 freiwillig Bereitschaft haben. Diese Schicht endete bisher um 23.00 Uhr, mit der Ausnahme Graz, wo für die Ärzte beim Ausrücken auch Fahrer und Fahrzeug zur Verfügung gestellt würden. Die Bereitschaften gebe es in den drei Großregionen nun auch von 23.00 bis 4.00 Uhr. Für die drei Großregionen seien rund 80 Allgemeinmediziner aktiv gemeldet, 34 hätten die Bereitschaftsdienste schon besetzt. „Bis Jahresende ist schon alles voll“, freute sich Zinell. Ab Mitte Oktober werden denn Dienste für das erste Quartal 2025 besetzt.

(APA/red.)

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