Der CON.THERA-Fachkongress ist bereits zur Premiere mit hochkarätigen Referenten besetzt. Für die inhaltliche Ausgestaltung zeichnet das renommierte Team Lamprecht NEURO-Fobis verantwortlich. Sabine und Hans Lamprecht über ihre Erkenntnisse aus ihrer Praxisarbeit und die daraus resultierende Gestaltung des Kongressprogramms sowie Ziele und Inhalte des neuen Formates.
Welche Herausforderungen und Fragestellungen begegnen Ihnen im Praxisalltag?
„In der Therapie befinden wir uns nicht in einer Selbständigkeit im Sinne einer freien Marktwirtschaft, sondern wir unterliegen Vorgaben von Krankenkassen und der Rezeptierung durch Ärzte. Dieser enge Gürtel ermöglicht oft kaum den Patienten evidenzbasiert und nach neuesten, wissenschaftlichen Erkenntnissen optimal zu therapieren. Dies gilt sowohl bei der Ausstattung einer Praxis oder auch Klinik als auch beim Therapieumfang. Und dieses enge Korsett betrifft sowohl den Klinik-, als auch den Praxisalltag.“
Welche Bedeutung kommt dem alltäglichen Austausch und der Vernetzung mit anderen Reha-Berufsgruppen zu?
„Die Vernetzung ist enorm wichtig, um einen neurologischen Patienten wirklich umfassend und ganzheitlich zu betreuen. Dazu gehören Ergo- und Physiotherapie, Logopädie, Neuropsychologie und Psychologie… und unbedingt auch Orthopädie- und Rehatechnik. Natürlich ist eine gute Zusammenarbeit mit Ärzten und Rehakliniken auch elementar.
Darüber hinaus ist als Therapeut in einer Rehaklinik die Vernetzung mit niedergelassenen Kollegen bzw. wieder mit Orthopädie- und Rehatechnik enorm wichtig.“
Was ist neu an der Fortbildung CON.THERA, die parallel zur REHAB stattfinden wird?
„Diese Plattform bietet eine hervorragende Möglichkeit, sich in kurzer Zeit auf den neuesten Stand der interdisziplinären Therapie in der Neurorehabilitation zu bringen und gleichzeitig auf der Messe viele Hilfsmittel persönlich zu erproben und kennen zu lernen. Natürlich sind die persönlichen Begegnungen und der Austausch, sowohl auf dem Kongress als auch auf der Messe etwas sehr Wertvolles. Wir sind sehr stolz, dass es uns gelungen ist, herausragende Referierende und Koryphäen dabei zu haben. Kaum ein anderer Kongress hat eine so hochkarätige Rednerliste.“
Welches Ziel wird verfolgt?
„Alle Disziplinen zusammenzubringen. Neueste Erkenntnisse in der Neurorehabilitation einem breiten Publikum bekannt zu machen. Die Verbindung von Wissenserwerb, fachlichem Austausch und praktischem Erproben an einem Ort wie auf der REHAB 2022. Dieser Dreiklang ist für die Kongressteilnehmer hervorragend gebündelt.“
Wie wurden die Referenten ausgewählt?
„Durch unsere Fortbildungstätigkeit und unsere guten Kontakte auch auf Kongressen wie der Deutschen Gesellschaft für Neurorehabilitation (DGNR) wussten wir, welche führenden Speaker wir gerne anfragen wollen. …und wir waren überrascht, fast ausschließlich Zusagen zu erhalten.“
Welche Key-Speaker würden Sie herausgreifen und warum?
„Prof. Platz ist in vielen Leitlinien vertreten und der führende Kopf der Leitlinie zur Armrehabilitation nach Schlaganfall. Er ist eine Koryphäe auf DGNR-Kongressen.
Prof. Liepert kenne und schätze ich seit meiner Tätigkeit bei den Kliniken Schmieder. Er ist ein hervorragender Wissenschaftler und Arzt und seine Expertise im Bereich Neurorehabilitation ist herausragend. Auch er ist unter anderem ein Spezialist für Armrehabilitation und europaweit und darüber hinaus anerkanntester Schlaganfallspezialist.
Prof. Ceballos-Baumann ist in der Parkinson Rehabilitation führend und Herausgeber des Thieme-Fachbuches „Aktivierende Therapie bei M. Parkinson“.
Herr Prof. Ludolph ist in ganz Deutschland bekannt für seine ALS Expertise und die ALS Ambulanz in Ulm, die er maßgeblich mit aufgebaut hat.
Aber auch viele Therapeuten wie Frau Winterholler in der Logopädie und Herr Steil in der Orthopädietechnik sind führende Köpfe auf ihrem Gebiet und außerdem auch hervorragende Vortragende, auch darauf haben wir geachtet.“
Wie sind die Themenblöcke konzipiert? Thematisch? Nach Berufsgruppen? Oder anhand anderer Kriterien?
„Unser Ziel war es, die Themenblöcke interdisziplinär nach Themen zu organisieren. Auf Grund voller Terminkalender seitens der Referierenden, ist uns das anfangs nicht vollständig gelungen. Dann haben wir festgestellt, dass es sogar von Vorteil ist, wenn in einem Block auch über angrenzende Themen oder auch andere Krankheitsbilder referiert wird.“
Gibt es auch praktische Anteile innerhalb der Fortbildung? Wo ist es wichtig, praktische Ansätze zu integrieren?
„Viele – fast alle Vorträge sind sehr praxisbezogen und man kann enorm viel auf den Therapiealltag übertragen und für die praktische Arbeit profitieren.“
Was wurde ausgehend von ihrem beruflichen Alltag und den Herausforderungen von Ihnen in das Programm integriert?
„Gerade die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse sind praxisnah, interdisziplinär und auf höchstem Niveau auf dem Kongress zu bekommen. Auch auf die Zusammenarbeit zwischen Berufsgruppen zum Vorteil einer hochkarätigen Therapie und auf den besten Outcome für den Betroffenen haben wir geachtet.“
Was wünschen Sie sich im Hinblick auf die Teilnehmer-Resonanz?
„Wir wünschen uns großen Zulauf von Therapeuten aus Praxen und Kliniken aus dem deutschsprachigen Raum und vielleicht auch aus dem Elsass. Wichtig finden wir auch, eine rege Diskussion während des Kongresses anzuregen. Wir sind überzeugt, dass jeder der kommt, begeistert sein wird. Wir empfehlen auch tatsächlich möglichst den kompletten Kongress zu besuchen, da jeder Themenblock seine eigenen Highlights hat.“