Neue Methode zur Suche von Medikamenten

Lesedauer beträgt 1 Minuten
Autor: Scho

Mit einem neuen Verfahren wollen Zürcher Forschende neue Medikamente entdecken. Innerhalb weniger Wochen können Milliarden neuer Moleküle hergestellt und auf ihre Wirksamkeit getestet werden, wie die ETH Zürich mitteilte. Die Forschenden der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) haben dafür ein Verfahren zur Herstellung und Testung neuer Moleküle weiterentwickelt.

Forschende finden neue Wirkstoffe oft durch das Durchmustern großer Sammlungen von chemischen Verbindungen. Diese Sammlungen werden erstellt, indem einzelne Bausteine zu möglichst vielen Molekülvarianten kombiniert werden. Aus all diesen Kombinationen fischen die Forschenden schließlich diejenigen heraus, die die gewünschte Aktivität zeigen. Um in Wirkungstests die einzelnen aktiven Verbindungen identifizieren zu können, wurde vor wenigen Jahren an der Universität Harvard die sogenannte DEL (DNA-encoded chemical libraries)-Methode entwickelt. Für diese wird jedem Molekül ein Stück DNA angehängt. So entsteht für jede Bausteinkombination eine eindeutige DNA-Sequenz als Barcode, der abgelesen werden kann.

Die chemische Verknüpfung der Bausteine gelingt je nach Kombination aber unterschiedlich gut. Derselbe Code kann sowohl das vollständige Molekül mit allen Bausteinen als auch verkürzte Varianten mit nur einem Teil der Bausteine codieren. Dadurch verliert der DNA-Code seine Eindeutigkeit.

Die neue Methode verhindert diese Verunreinigungen, in dem sie Waschzyklen ermöglicht. Alle verkürzten Moleküle, denen etwa der letzte Baustein fehlt, können in einem Waschschritt entfernt werden. Dadurch können Forschende in wenigen Wochen nun nicht mehr nur einige Millionen, sondern Milliarden von verschiedenen Substanzen herstellen und testen. Außerdem können dadurch größere Moleküle erzeugt werden.

Das ermöglicht es laut den Forschenden, Wirkstoffe zu finden, die mit der bisherigen Methode nicht gefunden werden konnten.

(APA/sda/red.)

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Pflege: Förderung für 24-Stunden-Betreuung mit Jänner erhöht

Pflege: Förderung für 24-Stunden-Betreuung mit Jänner erhöht

Die Anpassung erfolgt im Einvernehmen mit den Bundesländern, auch der Bundesbehindertenbeirates wurde angehört. Bund und Länder werden im Jahr 2023 voraussichtlich mehr als 180 Millionen Euro für die Förderung der 24-Stunden-Betreuung aufwenden - im Verhältnis 60 (Bund) zu 40 (Länder)

Pharmakonzerne müssen sich Zantac-Klagen stellen
Verfahren

Pharmakonzerne müssen sich Zantac-Klagen stellen

Etwa 75.000 Verbraucher haben in den USA Klage gegen Unternehmen erhoben, die das Mittel gegen Sodbrennen einst hergestellt hatten. Betroffen sind Pfizer aus den USA, GSK aus Großbritannien, Sanofi aus Frankreich und Boehringer Ingelheim aus Deutschland.