Um diesen Ängsten und potentiellen Gefahrenquellen besser zu begegnen rief Barbara Ganahl, leitende Physiotherapeutin am Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation der tirol kliniken (Leitung: Institutsvorstand Erich Mur), mit ihrem Team ein Pilotprojekt ins Leben, das in Österreich erstmalig zum Einsatz kommt. Ab Frühsommer 2022 wird je nach Risikoabschätzung PatientInnen ein Hausbesuch vor der geplanten Hüftoperation von einer/ einem PhysiotherapeutIn des Instituts für Physikalische Medizin und Rehabilitation angeboten.
Bei diesem Besuch werden mögliche Stolperfallen, optimale Liege-und Sitzmöglichkeiten und Verbesserungsmöglichkeiten genau eruiert und besprochen. Klassische Themen sind rutschende Teppiche, kritische Betthöhen oder einfach nur Tipps für das Hinsetzen und Aufstehen mit der neuen Prothese. „Uns geht es aber nicht nur darum Gefahren aufzuzeigen“, erklärt Ganahl, „sondern im Gegenteil auch zu zeigen, was alles möglich ist mit dem neuen Hüftgelenk, das meist natürlich auch besser funktioniert als vor der Operation.“
Rohit Arora, Direktor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Orthopädie und Traumatologie weist auf die Vorteile dieses gemeinsamen Projektes hin: „Unser Ziel ist es, dass sich die Patientinnen und Patienten nicht nur während des Aufenthaltes bei uns, sondern schon vorher bestens aufgehoben wissen, sie sich sicher fühlen bei der Entlassung und sich möglichst bald trauen, ihren Alltag daheim mit ihrer Hüftprothese zu leben. Wir wollen, dass Patientinnen und Patienten gut vorbereitet zur Operation kommen.“ Ein weiterer Vorteil dieses Projektes ist, dass PatientInnen mit Hüftprothesen mit dieser Sicherheit meist früher nach Hause entlassen werden können.