Der Medizintechnik-Konzern Philips hat sich im Streit mit der US-Gesundheitsbehörde FDA um den Rückruf von schadhaften Beatmungsgeräten geeinigt. Das Unternehmen muss Veränderungen in den Fabriken für die „Respironics“-Beatmungsgeräte vornehmen, mit denen Patienten mit Atemaussetzern im Schlaf geholfen werden soll. Vorerst dürfen Neugeräte in den USA nicht mehr verkauft werden, hieß es am Montag. Philips stellte dafür im vierten Quartal 363 Mio. Euro zurück.
Der niederländische Konzern hatte vor drei Jahren Millionen von Beatmungsgeräten zurückgerufen, nachdem bekannt wurde, dass der zur Dämpfung von Geräuschen verbaute Schaumstoff im Lauf der Zeit giftig werden kann – und möglicherweise krebserregend. Vorstandschef Roy Jakobs bezeichnete die Einigung mit der FDA als „wichtigen Schritt“, der den Weg aus der Krise ebne. Das zuständige US-Gericht muss dem aber noch zustimmen. Die Affäre hatte den Börsenwert von Philips um 70 Prozent einbrechen lassen, weil die Anleger hohe Kosten zu deren Beilegung befürchteten.
Angesichts der Rückstellung trat der operative Gewinn (EBITA) bei Philips im vierten Quartal mit 653 Mio. Euro praktisch auf der Stelle, der Umsatz gab um 1 Prozent nach. Analysten hatten im Schnitt mit 672 Mio. Euro EBITA und einem Umsatzzuwachs von knapp 3 Prozent gerechnet. Für das laufende Jahr erwartet Philips einen Umsatzanstieg auf vergleichbarer Basis von 3 bis 5 Prozent, bei einer bereinigten operativen Rendite (EBITA-Marge) von 11 bis 11,5 Prozent.
(APA/Reuters/red.)