Österreichischer Preis für Integrierte Versorgung

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Autor: Roland Schaffler

Im Rahmen des 14. Österreichischen Gesundheitswirtschaftskongresses wurde am 13. Juni auch der INTEGRI 2024 an drei Preisträger vergeben. Der INTEGRI zeichnet alle zwei Jahre jene Organisationen und Personen aus, die den veränderten Anforderungen an ein funktionierendes Versorgungssystem mittels innovativer Modelle der Integrierten Versorgung begegnen und damit einen positiven Beitrag zur Verbesserung des Gesundheitswesens in Österreich leisten. Seit 2012 hat die Jury nunmehr insgesamt 129 Einreichungen bewertet. Die 24 Einreichungen zum INTEGRI 2024 zeichneten sich durch beachtliche Qualität aus, die Jury hatte die Qual der Wahl. Letztendlich wurden in einem zweistufigen Jurybewertungsverfahren die drei Preisträger bestimmt. Folgende Initiativen wurden mit dem INTEGRI 2024 ausgezeichnet:

Kategorie „Integrierte Versorgung mit Breitenwirkung“: Demenz-Service Nieder­österreich, NÖ Gesundheits- und Sozialfonds.

Das evaluierte Projekt „Demenz-Service Niederösterreich“ des NÖ Gesundheits- und Sozialfonds ist ein bestehendes, gut eingeführtes und bekanntes Angebot, das sich in die österreichische Demenzstrategie einfügt und – da bereits evaluiert und weiterentwickelt – als Best-Practice-Beispiel dienen kann. Es steht auf den Säulen Demenz-Hotline, persönliche Beratung, aufsuchender Dienst, Beratung, Sprechstunden in den „Info-Points“ der ÖGK, Informations- und Sensibilisierungsveranstaltungen, Demenztag, Website und Vernetzung der Stakeholder.

Die Jury schätzt an dieser Einreichung die umfassende Vernetzung der Sektoren und Player im Gesundheitswesen, die professionelle prozessorientierte Ausrollung und damit die breitflächige Wirksamkeit der Aktivitäten des Demenz-Service Niederösterreich mit dem Ziel, die Anzahl qualitätsvoller Lebensjahre zu erhöhen, die Versorgung zu verbessern und Kosten im Längsverlauf der Erkrankung zu reduzieren.

Von links nach rechts: Erwin Jobst (Sales, CGM); Mag. Gerhard Kropik (Ö Gesundheitskasse); Dr. Andreas Schneider (Psychiatriekoordinator NÖ); Mag. Beate Missoni (GS 3 Amt der NÖ Landesregierung); DGKP Renate Gabler-Mostler (Demenzkoordinatorin NÖ); Andreas Augeneder (Vertriebsleitung, CGM); DGKP Daniela Schrefl, BSc, MSc (GS 3 Amt der NÖ Landesregierung)

Kategorie „Integrierte Versorgung sektorenübergreifend“: Ambulantes Case Manage­ment (ACM) – Überbrückungsambulanz am LKH Graz II, Stmk. Krankenanstaltenges.m.b.H.

Das Ziel dieses Projektes, das sich bereits im Echtbetrieb bewährt, nach mehrjähriger Pilotierung evaluiert, verlängert und erweitert wurde, ist der Lückenschluss in der Versorgung psychiatrischer Akutpatientinnen und -patienten am Übergang von der akutambulanten Versorgung in den niedergelassenen Bereich. Rückfallraten, Wiedervorstellungen und stationäre Aufnahmen können so reduziert werden.

Die Jury streicht als besondere Merkmale dieses intersektoralen Projektes die Patientenorientierung, die Optimierung übergreifender Schlüsselprozesse, die hohen Anforderungen an Prozessmanagement und Betriebsorganisation, die sorgsame Vernetzung der Versorgungsbereiche und die damit praktisch gelungene Umsetzung der Strategie „Ambulant vor stationär“ hervor.

Von links nach rechts: Andreas Augeneder (Vertriebsleitung, CGM); Dipl. KHBW Bernhard Haas, MBA (Betriebsdirektor, LKH Graz II); Dir. Eveline Brandstätter; MSc (Direktorin für Pflege, KAGes); Mag. Dr. Omid Amouzadeh-Ghadikolai (Projektleitung, ACM Überbrückungsambulanz, LKH Graz II); Angelika Wagner-Kronberger, MBA (LKH Graz II); Dr. Johannes Koinig (Medizinischer Direktor, KAGes); Erwin Jobst (Sales, CGM)

Kategorie „Innovative Versorgungskonzepte“: Kinderpflegedomizil FRIDOLINA, Institut Haus der Barmherzigkeit.

Dieses Projekt in Umsetzung schließt die Versorgungslücke in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit komplexen chronischen und lebensverkürzenden Erkrankungen zwischen Zuhause (mit der Unterstützung mobiler Dienste) und akutstationären Einrichtungen. Diese Versorgungslücke hatte ihre oft jahrelange Unterbringung in Krankenhäusern mit Nachteilen für die Betroffenen und das Gesundheitssystem zur Folge.

FRIDOLINA bietet für Kinder und Jugendliche ein Zuhause mit 14 Pflegeplätzen und einem Wohnbereich mit 24-Stunden-Pflege, um für sie trotz hoch spezialisierter Pflege und Therapie einen Lebensraum fernab von Intensivstationen und Krankenhausalltag zu schaffen, in dem sie aufwachsen und sich entwickeln können. Die Mitglieder der Jury vergeben den INTEGRI 2024 an diese Initiative, weil sie beweist, wie interdisziplinäre Zusammenarbeit und Kooperation von Gesundheits- und Sozialwesen mit vielen Netzwerkpartnern aus verschiedenen Sektoren ein Best-Practice-Beispiel für Innovation in der Versorgung schaffen können.

Von links nach rechts: Andreas Augeneder (Vertriebsleitung, CGM); Andrea Kapounek, MSc (Geschäftsführung Pflegeeinrichtungen Wien, Haus der Barmherzigkeit); Nicole Hainz, MSc (Bereichsleitung FRIDOLINA); DGKP Katharina Fourtis, MSc (Teamleitung Pflege, Stv. Bereichsleitung); Melanie Wagner-Elmorshidy, MSc (Stabsstelle Projektmanagement FRIDOLINA); Sabrina Kögl (Sozialpädagogin FRIDOLINA); Larissa-Hannah Steinberger, MA (Aufnahmemanagerin FRIDOLINA); Barbara Fogowitz (Ehrenamtskoordinatorin / Stationsassistenz FRIDOLINA); Mag. Roland König (Geschäftsführung Pflegeeinrich­tungen Wien, NÖ und HABIT, Haus der Barmherzigkeit); Erwin Jobst (Sales, CGM)

Die QUALITAS-Redaktion gratuliert allen Preisträgern und verweist gerne auf nähere Informationen zu Preis, Kriterien und Jury auf www.integri.at!

Redaktionstipp:

Lesen Sie hier unsere Newsmeldung betreffend der INTEGRI-Preisverleihung.

Sehen Sie hier alle Bilder vom ÖGWK 2024: zu den Fotogalerien.