50.JG (2009) 12
Monsterwoge
Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluss. In etwas abgewandelter Form passt das Bild der schier endlosen
Gleichförmigkeit auch auf das heimische Gesundheitswesen. Wer lange genug am Ufer sitzt,
entdeckt jedoch unter der sich kräuselnden Wasseroberfläche zuweilen bizarre Unterwasserwelten...
Was war und wird
Kollektiver Schrecken
Anfang Oktober hat die Ärztekammer einen Kollektivvertrag für Jungärzte, die in einer Lehrpraxis ausgebildet werden, beschlossen. Ziel der Aktion: den jungen Medizinern eine
vernünftige Entlohnung zu garantieren und der Ausbildung zum Allgemeinmediziner mehr Gewicht zu verleihen.
Grundsätzlich gut, sagen die Lehrpraxisinhaber.
Bloß: Wer soll das bezahlen?
Sparen müssen alle
Die Salzburger Arzneimittel-Sparvereinbarung zwischen Ärztekammer und Gebietskrankenkasse hat die Diskussion über die Kostensensibilität bei Medikamentenverordnungen wieder neu belebt. Auch in den Krankenhäusern.
Neuro-Reorganisation für steirische Patienten
Wunde Punkte
Arbeitskräfte und Qualität – das sind die beiden zentralen
Themen der Krankenversorgung, nicht nur wegen der Kostenintensität. Doch was im Gesundheitssystem als erwünschter Erfolg gilt, ist nach wie vor nicht definiert.
Bezirkskrankenhaus Lienz setzt zu 100 % auf Einweg
Was soll ich tun?
„Die uralte Verwandtschaft von Medizin und Ethik ist dann besser zu fassen, wenn man Medizin nicht als Naturwissenschaft
versteht, sondern als Handlungswissenschaft. Ihr Ziel ist es nicht, zu wissen, sondern Gesundheit wiederherzustellen.
Die zentrale Frage der Medizinethik ist: Sollen wir wirklich
alles wollen, was wir können?“
International
Migration, Kultur und Gesundheit im Krankenhaus
Solange die Bilder über „die Anderen“ weiter in den Köpfen herumspuken, können Probleme, mit denen sich Menschen mit Migrationshintergrund konfrontiert sehen, nur schwer in die Routine des Krankenhausbetriebs einbezogen werden. Besonders groß ist der Veränderungsbedarf in Aufnahmezentren sowie an gynäkologischen und
pädiatrischen Abteilungen. Aber auch stärker technisierte
Bereiche der Medizin müssten über fremdsprachige Einwilligungserklärungen hinausgehen und sich gegebenenfalls
mit Diversity Mainstreaming befassen.
Radiologen setzen auf mobilen Detektor
MedAustron Zentrum für Ionentherapie und Forschung
Lebendige Vernetzung: Zehn Jahre IT-Forum
Im IT-Forum treffen sich IT-Verantwortliche österreichischer Krankenanstalten regelmäßig
zum Informationsaustausch. Ohne Vereinsstatuten, ohne Obmann hat sich hier eine Gruppe formiert, die auf informeller Ebene arbeitet und maßgeblich an den IT-Entwicklungen im österreichischen Gesundheitswesen
beteiligt ist. Werner Leodolter, KAGes-Vorstandsvorsitzender, war einer der Initiatoren...
Die Tugend in der Not(-fallmedizin)
Rainer Passl, bis zu seiner Pensionierung ärztlicher Leiter
des UKH Graz, widmet sich – weit weg von Österreich – neuen Aufgaben. In China, dem Jemen, Nigeria und zuletzt verstärkt Zimbabwe hilft der Mediziner mit Hand, Herz und Hirn.
Wie von Geisterhand – FTS im LKH Klagenfurt
Was unsere Leser meinen
Die Gesundheitsreform: Es gibt sie ja doch!
Dort, wo der Landeshauptmann keine Bücher liest, wurde dieser
Tage Geschichte geschrieben:
Die Landmedizin in Niederöster-reich stünde laut dortiger Ärztekammer vor dem Aus, weil 100 Hausapotheken vor der Schließung stünden und damit die Bürger gesundheitlich gefährdet seien.
Die Rotanten kommen!
Pünktlich jedes Jahr kurz vor Semesterwechsel (jeweils im März und Oktober) wird eine gewisse Unruhe im Pflegeteam bemerkbar. Dann nämlich, wenn der neue Trupp der auszubildenden
Ärzte anrückt.