Gesundheitswirtschaft - kurz und knapp

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Autor: Josef Ruhaltinger

Kurzmeldungen aus der Welt der Gesundheitswirtschaft und des Gesundheitswesens.

Aktualisierte Bedarfsprognose spricht von 51.000 fehlenden Pflegekräften bis 2030

Bis zum Jahr 2030 fehlen in Österreich rund 51.000 Personen, bis 2040 circa 120.000 Personen und bis 2050 rund 196.500 Pflege- und Betreuungspersonen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktualisierte Pflegepersonalbedarfsprognose der Gesundheit Österreich (GÖG). Bereits 2019 legte die GÖG eine Bedarfsprognose bis 2030 vor. Diese wurde nun aktualisiert und bis 2050 weitergeführt. Einberechnet wurden dabei einerseits Pensionierungen („Ersatzbedarf“, rund 108.000 Personen) sowie andererseits die demografische Entwicklung („Zusatzbedarf“, rund 88.000 Personen). Nicht einbezogen beim Ersatzbedarf wurden aufgrund mangelnder Datenlage mögliche Abwanderungen oder Personalfluktuation. „Somit handelt es sich bei diesen Zahlen um eine absolute Untergrenze“, heißt es in der Prognose. Von der Studie umfasst wurde dabei Personal in Akutkrankenhäusern inklusive Reha-Einrichtungen sowie in der stationären, teilstationären und mobilen Langzeitpflege.

Krankenhaus Braunau lotst Patienten per Navi durch die Klinik

Als erstes Spital in Österreich nutzt das Krankenhaus St. Josef in Braunau jetzt ein Navigationssystem, das von zuhause über das Parkhaus bzw. den Eingang bis zur jeweiligen Abteilung oder Ambulanz leitet. Der Standort und in der Folge die Route zum exakten Zielort lässt sich mittels Handy über einen QR-Code bestimmen. Analysen zeigen, dass rund 85 Prozent der Patientinnen und Patienten das Personal nach dem richtigen Weg fragen. Pro Bett und Jahr fallen dadurch rund zehn Stunden Mehrarbeit an. Fast sieben Prozent der ambulanten Termine werden aufgrund eines mangelhaften Wegeleitsystems verpasst. Das neue Navigationssystem ist auf der Website des Krankenhauses Braunau (www.khbr.at/routenplaner) eingebettet. Auf dem Smartphone ist es über QR-Code nutzbar.

Gesundheitsausgaben Österreichs blieben 2022 konstant

Die laufenden Gesundheitsausgaben lagen in Österreich 2022 laut Statistik Austria bei 49,9 Mrd. Euro oder 11,2 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Im Vergleich zu 2021 erhöhten sich die nominellen Ausgaben für Gesundheitsleistungen und -güter nur leicht um 1,3 % oder 0,7 Mrd. Euro. Bund, Länder, Gemeinden und die Sozialversicherungsträger kamen für 38,7 Mrd. Euro der laufenden Gesundheitskosten auf (+ 0,5 %). Für diese Entwicklung sind vor allem die rückläufigen pandemiebedingten Ausgaben im Vergleich zum Jahr 2021 verantwortlich. Die laufenden Gesundheitsinvestitionen der privaten Haushalte, freiwilligen Krankenversicherungen, privaten Organisationen ohne Erwerbszweck sowie Unternehmen beliefen sich auf 11,2 Mrd. Euro bzw. 22,4 % der Gesundheitskosten. Im Vergleich der 38 OECD-Länder belegte Österreich 2022 mit einem Anteil am BIP von 11,2 % den achten Platz. Die Rangliste führen die USA an mit 16,6 %, gefolgt von Deutschland (12,7 %) und Frankreich (12,1 %).

Zustimmung zu digitaler Gesundheitsakte ist deutlich gestiegen

Acht von zehn Österreichern wollen ihre Gesundheitsdaten jederzeit digital verfügbar haben, wie der aktuelle Austrian Health Report angibt. Mehr als acht von zehn Österreichern halten es für wichtig, dass Befunde in der Elektronischen Gesundheitsakte gespeichert sind. Auch soll eine Übersicht über Medikation und Dosierungen elektronisch abgerufen werden (jeweils 86 %), persönliche Gesundheitsdaten per Knopfdruck zu Verfügung stehen (84 %) und erfolgte Impfungen darin gespeichert sein (80 %). Auch dass so mehrfache Untersuchungen vermieden werden können, wird von einer überwiegenden Mehrheit befürwortet (81 %). Der Austrian Health Report wurde von IFES im Auftrag des Pharmaunternehmens Sandoz erstellt.

Selbsttestende Anästhesiegeräte

Das Klinikum Stuttgart lässt die notwendigen Checks seiner Anästhesiegeräte vor der ersten OP morgens nicht mehr händisch, sondern automatisiert durchführen. Die Funktion Auto-On in den in der Klinik installierten Anästhesiegeräten der Marke Dräger kann Systemtests automatisch zu einem vorgegebenen Zeitpunkt durchführen und so das Klinikpersonal bei der Vorbereitung des OPs entlasten. Mitarbeiter bereiten die Geräte durch das Abarbeiten der manuellen Checklisten am Tag zuvor vor. Die Anästhesiegeräte können sich danach automatisch ohne weitere Anwenderinteraktion selbst testen. Sollte ein Selbsttest nicht erfolgreich bestanden werden, bieten Fehlerbeschreibungen Lösungsvorschläge. So können Fehler im Selbsttest schneller identifiziert und anschließend behoben werden.

Confraternität und Goldenes Kreuz werden zusammengeführt

Am Grundstück der Privatklinik Confraternität im 8. Wiener Gemeindebezirk ist ein gemeinsamer Neubau der Privatkliniken Goldenes Kreuz und Confraternität geplant. Die beiden Privatkliniken, die nur wenige hundert Meter voneinander entfernt liegen, sollen am Standort Skodagasse unter einem Dach zu einer neuen Klinik zusammengeführt werden. Bei Investitionen von 180 Mio Euro werden die Schwerpunkte von Confraternität und Goldenem Kreuz unter einem Dach vereint. Geplant sind 120 Betten auf vier Bettenstationen und ein Einzelzimmeranteil von 80 Prozent. Weiters sind im Neubau u.a. sechs Operationssäle, zwei Endoskopieräume, vier Kreißsäle und ein Ordinations- und Tagesklinikzentrum vorgesehen.

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