Rektoren fordern "konkrete Perspektiven" für Medizin-Absolventen

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Autor: Scho

Die Rektoren sechs österreichischer Unis mit Medizin-Ausbildung und die Ärztekammer haben in einer Aussendung „konkrete Perspektiven“ für Absolventinnen und Absolventen gefordert, die derzeit oft auf teils jahrelangen Wartelisten geparkt würden. Nur durch ein Anbieten von Ausbildungsstellen direkt nach Abschluss des Studiums könne man verhindern, dass die Jungmedizinerinnen und -mediziner „ins Ausland gehen oder den Arztberuf überhaupt ad acta legen“.

Auch inhaltlich sehen die Rektoren der drei Medizin-Unis in Wien, Graz und Innsbruck, der Rektor der Uni Linz mit ihrer Medizin-Fakultät und die Spitzen der Paracelsus Medizin-Privatuni in Salzburg, der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften und der Ärztekammer Änderungsbedarf bei der neunmonatigen Basisausbildung, die nach dem Studienabschluss ansteht. Die Experten fordern mit Blick auf das Klinisch-Praktische Jahr (KPJ), das bereits im letzten Studienjahr ebenfalls eine Einführung in die Praxis bieten soll, eine „Neuordnung“. Als Möglichkeit schlagen sie eine vertiefende Schwerpunktausbildung in fachlich nahen Bereichen der Sonderfachausbildung vor.

Weiterhin abgelehnt wird die Forderung nach mehr Medizin-Studienplätzen, die angesichts der Engpässe bei Kassenärzten in bestimmten Fachrichtungen immer wieder aus der Politik kommt. Mehr Studentinnen und Studenten würden die Ausbildungsqualität vor allem bei der praktischen Ausbildung in den Spitälern gefährden, hieß es in der Aussendung am Tag vor dem österreichweiten Medizin-Aufnahmetest. Stattdessen sollte man noch intensiver versuchen, die in Österreich ausgebildeten Medizinerinnen und Mediziner mit attraktiveren Arbeitsbedingungen und optimaler Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Land zu halten.

(APA/red.)

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