Steiermark und Tirol wollen bei Telemedizin stärker kooperieren

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Autor: Scho

Die Steiermark setzt bei der Versorgung von Patienten mehrere Schritte in Richtung Telemedizin: Tele-Monitoring bei Herzinsuffizienz, Tele-Befundung bei Hautveränderungen, Unterstützung vor und nach Operationen per App bis zur Tele-Rehab von onkologischen HNO-Patienten laufen in Teststadien. Mit Tirol will man nun gemeinsam mehr bewegen, wie Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl und die Tiroler Landesrätin Cornelia Hagele (beide ÖVP) in Graz betonten.

Hagele war zwei Tage lang zu Besuch, um sich mit ihrem steirischen Amtskollegen über die Umsetzung und Planung telemedizinischer Aktivitäten in beiden Bundesländern und möglicher gemeinsamer Schritte auszutauschen. Begeistert zeigte sich die Landesrätin vom Projekt „N!ca“, in welchem durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz administrative Aufgaben in der Pflege reduziert werden und die Pflegekräfte mehr Zeit für die Arbeit mit den Menschen bleiben soll. „Hier sehe ich ganz viel Potenzial das Pflegepersonal zu entlasten“, so die Landesrätin. An dem Projekt unter der Leitung der Med Uni Graz will man sich in den nächsten vier Jahren auch von Tirol aus einbringen.

Auch zu einer Kooperation beim steirischen Projekt „OnkoMobil“ – einem Telegesundheitsdienst, der die Nachsorge und Therapiebegleitung von Krebspatienten unterstützen soll – werden Gespräche geführt. Anklang fand auch ein Projekt namens ERNA für die Rehabilitation von Patienten nach der Kehlkopfkrebs-OP per Tablet. „Es braucht nicht jeder alles neu erfinden. Wir werden solche Austausche öfter machen“, zeigte sich die Tiroler Landesrätin inspiriert.

Bei der sogenannten „HerzMobil“-App war wiederum Tirol Vorreiter: Das Programm für Patienten mit Herzinsuffizienz (Herzschwäche) arbeitet auf der Grundlage von Telemonitoring. Dabei werden dem Gesundheitsversorger über eine App regelmäßig Gesundheitsdaten wie Blutdruck, Gewicht, Herzfrequenz, Medikamenteneinnahme etc. übermittelt. Hausärzte und weitere Gesundheitsdiensteanbieter können auf die Daten zugreifen und bei Bedarf ihre Behandlungen noch gezielter an die Patientinnen und Patienten anpassen.

In Tirol wurde das Disease Management Programm bereits 2011 als Projekt gestartet und ist seit 2017 in der regulären Patientenversorgung. Laut einer Tiroler Begleitstudie ist die Lebensqualität der teilnehmenden Patienten im Vergleich zu Patienten, die standardmäßig versorgt werden, deutlich höher. Auch konnte über einen Beobachtungszeitraum von zehn Jahren die Sterblichkeit und die Hospitalisierungen deutlich gesenkt werden, wie Hagele hervorhob. In der Steiermark wird „HerzMobil“ als Projekt seit 2017 in Modellregionen finanziert. „Es ist Zeit, das in die Regelversorgung zu übernehmen, weil wir sehen, wie gut es angenommen wird, wie es entlastet und unnötige Wege erspart werden“, so der Landesrat dazu.

Kornhäusl kündigte auch den Ausbau einer weiteren telemedizinischen Lösung an: die „Tele-Dermatologie“. Darin kann man sich bei auffälligen Hautproblemen an den Hausarzt wenden, der eine Fotoaufnahme von den Hautveränderungen macht und an den Facharzt schickt, der dann beurteilt. Im Pilotprojekt mit 25 Hausarztpraxen wurden 87 Prozent der Hautveränderungen als unauffällig beurteilt und benötigten keinen weiteren Facharzttermin, wie Kornhäusl schilderte. In der Steiermark werden mit Herbst weitere 75 Ordinationen ins Programm aufgenommen.

(APA/red.)

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