Zwei Mitarbeiter der ETH Zürich haben einen Rollstuhl entwickelt, der sich mit der Rückenlehne steuern lässt. Dies reduziert den Kraftaufwand und schont Schultern, Arme und Hände von Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern.
Bisher testeten mehr als 50 Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer die Steuerung per Rückenlehne. Viele seien davon überzeugt, teilte die ETH Zürich mit.
Menschen, die mit einem Handrollstuhl unterwegs seien, müssten auf einem Trottoir beispielsweise laufend die Richtung korrigieren, um geradeaus fahren zu können. Während die eine Hand das Gefährt beschleunige, müsse die andere Hand bremsen und gegensteuern. Das sei nicht nur anstrengend, sondern belaste auch die Gelenke.
Die bewegliche Rückenlehne ist hingegen direkt mit den Vorderrädern verbunden. Lehnt sich der Fahrer etwa nach rechts, fährt der Rollstuhl dorthin. Dies spare viel Energie und mache Bremsen auf Trottoirs und in Kurven unnötig, wird einer der Entwickler zitiert.
Die neue Steuerungstechnik vermindere nicht nur Schulterprobleme, die sanften Rumpfbewegungen, die es zum Steuern brauche, dürften die Durchblutung anregen und können gegen Rückenschmerzen und Verdauungsbeschwerden helfen, halten die Forscher fest. Und schließlich erlaube diese Rückensteuerung, einhändig zu fahren. Die zweite Hand bleibe somit frei, um Gegenstände zu transportieren – ob Schirm, Handy oder Kaffee.
(APA/sda/red.)