Pollen erhöhen den Blutdruck

Lesedauer beträgt 3 Minuten
Autor: Scho

Eine hohe Pollenkonzentration kann laut einer Studie bei Allergikern den Blutdruck erhöhen. Der Effekt war bei Frauen und übergewichtigen Personen deutlich stärker ausgeprägt als bei anderen Menschen. Forschende des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH) konnten mit der am Freitag in der Fachzeitschrift „Environmental Health“ veröffentlichten Studie erstmals aufzeigen, dass ein Effekt von Pollen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen besteht.

Pollenallergien würden damit zu einem wachsenden Problem für die öffentliche Gesundheit, schrieben die Forschenden. Denn die Pollensaison werde durch den Klimawandel immer länger und intensiver. Die Studie wurde mit 400 Teilnehmenden aus der Region Basel während der Pollensaison 2021 und 2022 durchgeführt.

Konkret zeigte die Untersuchung, dass der systolische und diastolische Blutdruck während Tagen mit sehr hohen Pollenkonzentrationen um 2,0 respektive 1,5 Millimeter Quecksilbersäule anstieg. Der Blutdruck reagierte demnach bereits bei geringen Pollenkonzentrationen und stieg mit zunehmender Konzentration in der Luft kontinuierlich.

Die Erkenntnisse sind den Fachleuten zufolge wichtig für die öffentliche Gesundheit. Pollenallergien und Bluthochdruck seien zwei der häufigsten chronischen Erkrankungen in Europa, schrieben sie.

Es sei daher wichtig, dass die gesundheitlichen Auswirkungen allergener Bäume etwa in der Stadtplanung künftig stärker berücksichtigt würden. Bäume in der Stadt seien gerade angesichts des Klimawandels wichtig, um Schatten zu spenden, aber es gebe Alternativen zu hochallergenen Birken, schrieben die Forschenden.

(APA/ag/red.)

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Wiener Handelsgericht verhandelt um Millionenklage gegen Lead Horizon

Wiener Handelsgericht verhandelt um Millionenklage gegen Lead Horizon

Das deutsche Unternehmen CoviMedical will den Kauf von Test-Kits rückabwickeln, weil es diese für unbrauchbar hält und hat die Klage mit einem Streitwert von 3,3 Millionen Euro eingebracht. Nun werden Gespräche eine mögliche Einigung geführt.

Neuer ME/CFS-Leitfaden und Ruf nach besserer Versorgung
Long-Covid

Neuer ME/CFS-Leitfaden und Ruf nach besserer Versorgung

Der Leitfaden der MedUni Wien soll für eine bessere Versorgung von Betroffenen sorgen. Geboten werden klare Ansatzpunkte zu Diagnostik, Krankheitsmanagement und Therapieansätzen sowie zu Versorgungsangeboten und Pflege.

Nach drei Corona-Jahren: Deutscher RKI-Chef Lothar Wieler geht

Nach drei Corona-Jahren: Deutscher RKI-Chef Lothar Wieler geht

Der 61-jährige Mikrobiologe hatte das Robert Koch-Institut seit dem Jahr 2015 geleitet. Er will sich künftig "neuen Aufgaben in Forschung und Lehre" widmen.