Positive Klima- und Umweltbilanz

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Autor: Barmherzige Brüder Österreich

Krankenhäuser verbrauchen mitunter so viel Energie wie eine Kleinstadt. Ebenso werden große Mengen an Wasser und viele weitere Ressourcen verbraucht. – Menschen heilen, pflegen, betreuen und gleichzeitig Klima und Umwelt belasten? Diesen Widerspruch wollen die Barmherzigen Brüder auflösen!

Als einer der größten privat-gemeinnützigen Gesundheitsdiensteanbieter Österreichs haben die Barmherzigen Brüder daher 2022 wieder umfangreiche Maßnahmen im Klima- und Umweltschutzbereich gesetzt und werden 2023 diesen Weg fortsetzen. Alle Standorte der Barmherzigen Brüder (sieben Krankenhäuser, drei Betreuungseinrichtungen und eine Kuranstalt) sind nun nach EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) zertifiziert. Die Barmherzigen Brüder sind somit der erste österreichische privat-gemeinnützige Gesundheitsdiensteanbieter, der alle Einrichtungen zertifiziert hat.

Dekarbonisierung

Seit 2020 wird nur mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen bezogen. Parallel dazu begann die Errichtung von Photovoltaikanlagen. 2022 wurden neue Anlagen mit einem Leistungsvermögen von 400 kWp (Kilowatt-Peak) in Betrieb genommen. Für 2023 ist die Errichtung von PV-Anlagen mit 1.200 kWp geplant. Der erzeugte Strom wird vor Ort verwendet. Bis Ende 2022 konnten die CO2-Emissionen im Vergleich zum Basisjahr 2017 bereits um 55 % gesenkt werden. Das Ziel lautet: bis zum Jahr 2030 unternehmensweit zu 98 % CO2-frei und klimaneutral zu sein. Für Notfälle sind in den Einrichtungen Notstromaggregate bereitzuhalten und regelmäßig zu testen. Krankenhausbetreiber können daher – vorbehaltlich der Entwicklung CO2-neutraler Treibstoffe – derzeit nicht zu 100 % CO2-frei werden.

Drohnenaufnahme der neuen Photovoltaikanlage in Kritzendorf im Jänner 2023.

Monitoring und Steuerung mit digitalem Umwelt-Cockpit

Kontinuierlich ausgebaut und weiterentwickelt wird das digitale Umwelt-Cockpit. Dies ist ein Energie-Monitoringsystem, welches bereits in sieben Einrichtungen eingeführt wurde und Echtzeitdaten des Verbrauchs von Wasser, Strom, Gas und sonstiger Wärme und Energie sowie die Einspeiseleistungen der Photo­voltaikanlagen liefert. Ebenso werden die Abfallmengen ins System eingespeist. Das Setzen von „Alarmen“ ermöglicht das Erkennen von ungeplanten Verbrauchsspitzen von Ressourcen, wie sie etwa bei Wasserrohrbrüchen auftreten würden. Durch den Vergleich von Funktionseinheiten unterschiedlicher Standorte können Benchmarks erstellt und Nutzungsgewohnheiten besser
analysiert werden.

Umstellung auf Green-IT

Im Bereich Green-IT wurde sukzessive die Zahl physischer Server reduziert und diese auf virtuelle Server umgestellt. Verbunden mit speziellen Kühlkonzepten konnten auch hier Ressourcen eingespart werden. Weiters steht die Aufrüstung sämtlicher PCs und Laptops von Festplatten mit mechanisch betriebenen und energieintensiven Elementen auf weniger stromverbrauchende „statische“ SSDs vor der Fertigstellung. SSDs sind im Ankauf teurer, sparen diese Kosten aber über den gesamten Lebenszyklus des Produkts durch geringeren Stromverbrauch wieder ein – zumal PCs und Laptops im patientennahen Bereich das ganze Jahr im 24/7-Betrieb laufen.

Transparenz

Derzeit laufen bereits die internen Vorbereitungen für die künftig gemäß EU-Taxonomieverordnung geforderten neuen Nachhaltigkeitsberichte (CSRD) sowie das EU-Lieferkettengesetz. Verstärkt rückt auch die Betrachtung der vor- und nachgelagerten CO2-Emissionen (Scope 3, z.B. gekaufte Waren und Dienstleistungen, Mobilität u.a.) in den Fokus.

Autor:

Mag. Bernhard Zahrl MAS, Leitung Unternehmenskommunikation BARMHERZIGE BRÜDER ÖSTERREICH
bernhard.zahrl@bbprov.at
www.barmherzige-brueder.at