Der Einsatz von Telemedizin und Künstlicher Intelligenz (KI) nimmt auch im österreichischen Gesundheitswesen Fahrt auf. Ein Bericht der Gesundheit Österreich (GÖG) aus dem Jahr 2022 analysiert die Landschaft der in Österreich im Einsatz oder in Entwicklung befindlichen digitalen Lösungen im intramuralen Bereich. Das Fazit: Digitale Lösungen kommen in allen Bundesländern in vergleichbarer Häufigkeit zum Einsatz. Zudem existiert eine breite Palette an Applikationsarten zur Unterstützung der Versorgungsprozesse.
Die Berichtsautorinnen und -autoren identifizierten insgesamt 116 Anwendungen, 71 im Bereich der Telemedizin, 43 im Bereich der KI und zwei, die beide Aspekte verbinden. Die telemedizinischen Anwendungen werden im Bericht in drei verschiedene Kategorien unterteilt, die jeweils durch ihre spezifischen Einsatzbereiche und Funktionen gekennzeichnet sind: Die erste Kategorie bilden Applikationen zum Speichern und Weiterleiten von Daten (n=17) wie bspw. Applikationen zur krankenhausübergreifenden Weiterleitung von Befunden, zur zweiten Kategorie zählen Interaktive Services (n=24) im Sinne von Applikationen zu Telekonsultationen/Teletherapie und die dritte Kategorie besteht aus Anwendungen zur Fernüberwachung (n=32) wie Telemonitoring-Anwendungen.
Für den Bereich der Künstlichen Intelligenz identifizierten die Autorinnen und Autoren KI-Anwendungen in drei Anwendungsgebieten: Neben Anwendungen zur Risikovorhersage (n=8) im Sinne von Applikationen zur Vorhersage von Krankheitsrisiken oder Therapieerfolgen und jenen zur Verbesserung der Behandlung (n=32) wie bspw. Fernüberwachungssysteme werden im Bericht auch Diagnostik-/Analyse-Anwendungen (n=24) wie bspw. unterstützende Applikationen beschrieben, welche im Zuge der Diagnostik von Bilddaten angewendet werden. Von den insgesamt 116 Anwendungen befinden sich 54 (46,6 %) im Regelbetrieb und 33 (28,4 %) im Pilotstadium. 29 Anwendungen werden im Rahmen einer Studie erprobt, befinden sich in der Phase eines Antrags oder sind temporär im Einsatz. Ein Großteil der Anwendungen (36) wird als fächerübergreifend charakterisiert, gefolgt von 20 Anwendungen in der Kardiologie.
Der Bericht kommt zum Schluss, dass in Zukunft noch Fragen hinsichtlich der bundesländerübergreifenden Kooperation rund um Transfer, Skalierung und Qualitätssicherung digitaler Lösungen zu klären sind.
Gesundheit Österreich (GÖG)/AT 2022: Telemedizin und Künstliche Intelligenz im intramuralen Bereich Österreichs. Ergebnisbericht.
https://jasmin.goeg.at/id/eprint/2443
Quelle: AIHTA-Newsletter Februar 2024, Nr. 224.