Immer in Bewegung – neue therapeutische Angebote der Geriatrischen Gesundheitszentren

Lesedauer beträgt 3 Minuten
Autor: GGZ

Zur Förderung der Mobilität und Gesundheitskompetenz geriatrischer Patientinnen und Patienten entstanden in den Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz (GGZ) zuletzt zwei außergewöhnliche therapeutische Betreuungsangebote. Ein seniorengerechter Therapiepark im Freigelände und ein Ganglabor für differenzierte Ganganalyse.

Therapiepark

„Gemeinsam aktiv, gemeinsam gesund“ – Dieses Ziel soll mit dem einzigartigen therapeutischen Outdoor-Aktivangebot des neu errichteten Albert Schweitzer Therapieparks verfolgt werden. Zahlreiche durchdachte therapeutische Trainingsmöglichkeiten für geriatrische Patientinnen und Patienten fördern die körperliche und geistige Aktivität, ohne dabei zu überfordern. Seit der Eröffnung am 6. Juli 2023 erweitert diese Trainingsmöglichkeit das gesamttherapeutische Angebot sowohl räumlich als auch inhaltlich wesentlich. Und das alles in einer alltagsrelevanten Form, die in der herkömmlichen Therapie nicht in dieser Qualität angeboten werden kann. Es gibt drei Bereiche für unterschiedliche Bedürfnisse: Das Angebot des Therapieparks enthält einen Trainingsbereich, in welchem neben Kraft und Koordination auch relevante Alltagssituationen trainiert werden können. Der Gedächtnis- und Denksportpfad rund um das Gelände bringt Abwechslung in den Klinikalltag und animiert zu körperlicher und geistiger Aktivität. Der Spiel- und Gesellschaftsbereich fördert mit Gesellschaftsspielen und gemütlichen Sitzgelegenheiten das soziale Miteinander.

Gangdiagnostik

Im Zuge des Zertifizierungsprozesses zum Gangkompetenzzentrum nach „Gehen Verstehen“ wurde 2022 die erste Ausbaustufe eines Ganglabors im Haus Esther der GGZ umgesetzt. Das Ganglabor – installiert durch die Firma Velamed (Köln) und betrieben durch geschulte Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten – stellt durch objektiviertere Beurteilung des Gangbildes eine weitere patientenzentrierte Spezialisierung der GGZ dar.
Zur Ausstattung zählen:
■ Zwei Hochgeschwindigkeitskameras (NiNOX mit bis zu 120 Bildern pro Sek.) zur Videoanalyse von vorne bzw. hinten und von der Seite.
■ Ein 4-Kanal-Elektromyogramm (Noraxon Ultium) zur Aktivitätsdarstellung der Muskulatur mittels Ableitung über die Haut.
■ Ein TV-Bildschirm für entsprechendes Patientenfeedback, um motorisches Lernen bestmöglich zu fördern. Am Bildschirm kann der Patient seine spezifische Muskelaktivität mittels Balkendiagrammen in Kombination mit der durchgeführten Bewegung in Echtzeit sehen und nachvollziehen, um somit das humane Erleben zu verbessern. So ist es auch möglich, geriatrischen Patientinnen und Patienten ausreichend Rückmeldung (Biofeedback) zu geben.
■ Eine spezielle Software (Noraxon myoResearch 3) zur Ver- und Bearbeitung der Daten sowie zur Ableitung der Therapieempfehlung. Die Ergebnisse erhalten die Patientinnen und Patienten in ausgedruckter Form. Wesentlich ist, die Ergebnisse der Diagnostik mit den Patientinnen und Patienten zu besprechen, um sofort in die Therapieumsetzung zu kommen.
■ Ein Tablet inklusive Biofeedback-App für ortsungebundene Therapie (z.B. im Freien).

Autoren:

Markus Lettner
Leitung Medizinisch-Technische Dienste,
Leitung Mobile & Reintegrative Dienste

Martin Hödl
Physiotherapeut,
Projektverantwortlicher Ganglabor
www.ggz.graz.at

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